Bild: Zukunft mal anders Bild :naro

Black Panther 2 Trailer, unter dem Namen „Wakanda Forever“, ist vor kurzem erschienen und Fans können es kaum noch abwarten bis Filmstart. Ganz wichtig in diesem Film ist die afrofuturistische Ebene der Ver-filmung des gleichnamigen Marvel Comics. Wie es aussieht, werden Afro- und Latinxfuturismus im Film vereint. Was genau bedeutet das eigentlich?

Afrofuturismus ist eine ästhetische Kultur, die sich größ-tenteils nachdem zweiten Weltkrieg etabliert hat. Viele Gemeinsamkeiten bestehen zum Genre der Utopie/Dystopie. Es ist das Konzept in dem das Bewusstsein des Schwarzseins einer Person, sich von der versklav-ten kolonialistischen Mentalität loslöst. Afrofuturismus ist Teil des Post-Kolonialismus und eine Dekolonisati-onsmethode. Menschen in der afrikanischen Diaspora sehen sich als Weltraumreisende und sind nicht mehr an rassistischen Strukturen gebunden. Wissenschaft-lerin Ytsasha Womack fast zusammen: ,,[Afrofuturism is] an artistic aesthetic and a framework for critical theory”. Es sei eine Kombination mit „non-Western be-liefs“ aus Elementen historischer Fiktion, Fantasy, Afro-zentrismus, magischer Realismus und Science-Fiction (SciFi). Dabei ist SciFi besonders wichtig, da Afrofutu-rismus SciFi, als Distanzgewinn von Machtstrukturen der weißenVorherrschaft benutzt. Science-Fiction in Afrofuturismus schafft ein historisches Loch „in dem all die Möglichkeiten der Veränderung“ stattfinden können, die sonst keinen Raum haben. Technologie ist auch ein wichtiger Bestandteil des Afrofuturismus, was vor allem die Zeiten des Internet Boom der 90er zeigen. Die Erschaffung virtueller Räume, Realitäten und Identitäten ging mit der Annahme einher, dass diese offen für Identitätsbildung und -zuschreibung schienen. „Mit dem Space verband sich ein starkes utopisches Moment“, dass die „erdrückende soziale Identität“ hinter sich lassen konnte. Besonders im westlichen Teil der Welt war diese Art an Selbstdarstellung im Cyberspace von großem Interesse. Mitte der 90er Jahre kam durch die Kulturszene der afrikanischen Diaspora die afrofuturistische Bewegung auf. Latinxfuturismus hat Afrofuturismus quasi als Vorbild, riesen Unterschied ist: Indigene Kultur wird hervorgehoben und Handlungsort ist der Mittel- & Südamerikanische Kontinent.  

Mit der Verfilmung des Comics  Black Panther trat Afrofuturismus weltweit auf großen Leinwänden. Es handelt vom Superhelden Black Panther alias König T‘Challa. Dieser regiert über Wakanda, welches ein fiktives afrikanisches Land ist, das nicht kolonisiert wurde und wissenschaftlich weit fortgeschrittener ist als alle anderen Nationen auf der Welt. Zudem spielt Prinzessin Shuri eine wichtige Rolle. Sie ist die jüngere Schwester des Königs und Ingenieurin der wakandi-schen Infrastruktur und des Black Panthers Equipment. Dieser Comic ist ein Beispiel für die Zentrierung des afrikanischen Kontinents und dem Möglichen Leben ohne Kolonialismus. Schwarze Menschen, insbesonde-re Schwarze Frauen, stehen auch hier im Vordergrund. In Wakanda Forever, das am 11.11.22 in den Kinos er-scheinen wird, werden Menschen erneut in eine afrofu-turistische Welt eintauchen. Neben dem Fakt, dass der legendäre Black Panther aka. Chadwick Boseman 2020 an Krebs gestorben ist und nicht mehr diese Rolle verkörpern wird, kam neue Gesichter, die Atlantean, hinzu. Meine Vermutung: Die neuen Schauspieler*innen sind Latinx mit indigenen Wurzeln, weshalb ich davon ausgehe, dass dieser Film Afro- und Latinxfuturismus kombinieren wird. Das wäre mal eine innovative Kombi von zwei Kunstformen, auf die ich sehr gespannt bin.    

:Nathalia Rodriguez

Bild: Vorsicht: Netflix & Militärwerbung! Screenshot:mimo

Wer setzt sich denn nicht gerne nach einem anstrengenden Tag vor den Bildschirm,

öffnet Netflix und möchte in Ruhe einfach nur einen Film schauen, nur um dann mit

misogyner, diskriminierenden Militär-Propaganda überrascht zu werden?

Genauso mussten sich so ziemlich alle Menschen gefühlt haben, die den neuen Netflix Film „Purple Hearts“ geschaut haben. Netflix beschreibt den Film als eine Romanze, welche

sich in der Realität allerdings etwas „anders“ anfühlt. Kurze Zusammenfassung: Cassie Salazar ist eine liberale, aufstrebende Musikerin, die um sich über Wasser zu halten als Kellnerin in einer Bar und als Klavierlehrerin arbeitet. Doch das Geld reicht vorne und hinten nicht, denn Cassie hat Diabetes und wie allgemein bekannt, ist Amerikas Gesundheitssystem nicht grade das Beste. Luke ist beim Militär, um seine Schulden abzubezahlen, die er aufgrund von Drogenproblemen hat. Die beiden treffen durch eine gemeinsame Bekanntschaft aufeinander und entscheiden sich dazu eine Scheinehe zu führen. Die perfekte Lösung für das Geld- und Krankenversicherungsproblem, denn Cassie kann als Soldatenfrau ihr Insulin bezahlen und Luke seine Schulden. Wie es das Schicksal will, verlieben sich die beiden ineinander und werden glücklich. Nur stimmt etwas nicht ganz…Ganz abgesehen von der totalabgehakten Storyline haben beide sehr unterschiedliche politische und damit auch moralische Vorstellungen. Etwas zu unterschiedlich, wie die kritischen Stimmen berechtigt behaupten. Ja, wir lieben einen enemies-to-lovers trope, aber nicht, wenn das US-Militär mit an der Produktion des Filmes beteiligt ist oder wenn der Film sexistischen und islamophoben Dialog fördert. Die Cassie, die zu Beginn des Filmes über ihren „ethischen Kodex“ prahlt und das Militär, mitsamt Soldaten verabscheut, schafft es schnell diese Gefühle zu vergessen und verfasst sogar einen Song für die Soldaten der „Come back home“ heißt. Dass Luke sie eine „liberale Nuss“ nennt, ihre Mutter für die illegale Einwanderung ins Land verurteilt und ihr befiehlt sich hinzusetzen und zu schweigen, nachdem sein Freund beim Abendessen auf „die Araber, die wir da unten jagen werden“ (auf Englisch: „hunting down some goddamn arabs“) anstößt-scheint sie wohl doch nicht so sehr zu stören. Auch eine abfällige Line bezüglich Pronomen fällt hier und da. Plötzlich hängt dann die amerikanische Flagge neben ihrer BLM und Pride-Flagge. Doch der Filmregisseurin Elizabeth Allen Rosenbaum sind die Anschuldigungen nicht fremd – Stören tun diese sie allerdings nicht. Sie bezeichnet die Charaktere als blau und rot. „Extreme“ Persönlichkeiten, die lernen müssen sich zu „mäßigen“, um die Liebe zuzulassen und dann Lila werden. Komisch ist nur, dass Cassie allein sich ändern muss. Luke darf Luke bleiben. Ist es nun Mäßigung, wenn man sich nicht gegen Ungerechtigkeit ausspricht und seit wann ist liberal-sein gleich extrem? Und wer immer noch nicht daran glaubt, dass der Film Militär-Propaganda ist, sollte einen Blick in das Interview von Rosenbaum mit military.com werfen, in dem sie sogar zugibt, dass das Militär das Skript umschreiben ließ. Traurig ist nur, dass so viele Menschen den Film trotzdem anpreisen. Ein Teil 2 ist bereits in Planung. Also hier die wahre Zusammenfassung von Purple Hearts: Einer farbigen Frau werden die moralischen Vorstellungen eines weißen Mannes aufgezwungen. Sie lernt sich ihm zu unterwerfen, brav Frauchen zu spielen und muss ihren Aktivismus und den Sinn für Gerechtigkeit „mäßigen“, damit sie wahre Liebe finden und eine tolle Ehe führen kann. So leicht geht das heutzutage mit der versteckten Propaganda und dabei wollte man doch nur eine Romanze auf Netflix schauen…

:Mina Momandi

Bild: Symbolbild, Wie sicher ist der Campus? Bild: bena

Content-Note: In diesem Kommentar geht es um die Körperverletzung, die sich am 20. Juli am Campus der Ruhr-Uni Bochum ereignet hat.  

Auch wenn unsere Stimmung mehr nach Sonderausgabe ist, sehen wir unsere Pflicht als studentisches journalistisches Medium über die Vorkommnisse am GA-Gebäude zu berichten. Dennoch ist dies ein Kommentar und beinhaltet den Einfluss der eigenen Meinung der Autorin. Der Kommentar wurde zur Klarheit der Leserschaft am 31.07.2022 geschrieben, um den Stand der Aktualität einzuordnen.  

 
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Bild: Symbolbild, Die können ja auch spielen Bild: bena

„Das will doch niemand sehen!“ „Die fünfte Liga ist viel besser.“ „Muss das sein?“ Sind immer noch Kommentare zur aktuellen Fußball EM der Frauen. Die Leistungsunterschiede können aber genauso groß wie bei den Männern sein, wenn die finanziellen Mittel fehlen.   

Jaja, findet immer noch lustige Sprüche über den Frauenfußball. Das Tempo, die Physis… Dass dieser sich in den letzten Jahren aber durchaus entwickelt hat, kommt meist oft zu kurz! Der Status und die Leistungen können durchaus gleichwertig angesehen werden, wenn Vereine und auch Verbände die Mannschaften ernst nehmen und mitentwickeln wollen. Sporthistorikerin Carina Linna forschte zur Entwicklung des Frauenfußballs und mahnte in 2019 schon: „Andere europäische Länder haben stark aufgeholt. Teilweise überholt. In Frankreich, England, Spanien hat sich sehr viel getan. Und wenn dann deutsche Nationalspielerinnen dorthin gehen und begeistert berichten, dass sie von den Bedingungen her mit den Männern ihrer Vereine wie Olympique Lyon und Arsenal London gleichgestellt sind.“ Aber hier startet die nächste Diskussion: Warum solltenFrauen in allem gleichgestellt sein wie Männer? Aber ist das so? In einigen Ländern ist es eben andersherum. Da ist Fußball ein Spiel der Frauen und das zeigt sich am prominentesten Beispiel in Amerika. Einst war dieses Denken als unerfüllbare Bedingung angesehen. Dennoch gaben die beiden Nationalteams nach langen Diskussionen folgendes Statement ab: „Wir haben unsere Differenzen ausgeräumt und stehen stolz zusammen, um mehr Gerechtigkeit in den Fußball zu tragen. Diesen Tag zu erreichen, war nicht einfach. Wir erkennen das Erbe jener Frauen an, die dafür gekämpft haben, und widmen ihnen diesen Moment.“ Ein harter Kampf, der sich nicht nur für die Amerikanerinnen auszahlte, denn andere Verbände zogen nach und verpflichteten sich die Prämienlücken zwischen Mann und Frau schließen. Spanien, Norwegen oder Niederlande – diese Länder ziehen mit. Der DFB hält sich diesbezüglich noch zurückhaltend. Im Fall eines Titelgewinns bekommen die Spielerinnen 60.000 Euro das männliche Pendant hätte 400.000 Euro bekommen. Natürlich werden jetzt Stimmen laut: „Aber die spielen `nicht so gut`“ oder „Die nehmen doch auch viel mehr ein!“ Hier möchte ich auch noch mal auf ein Zitat von Silke Raml verweisen, die für den DFB und in der UEFA-Kommission für Frauenfußball sitzt. Sie ist folgender Meinung: „Wir wären aus meiner Sicht in Deutschland schlecht beraten, wenn wir den DFB vor uns her treiben würden und gleiche Bezahlung für die Fußballerinnen fordern würden.“ Buhu und ganz viel Bullshit. Denn In Deutschland kannst du in der ersten Liga spielen und immer noch einen 40 Stunden Job haben, damit Frau über die Runden kommt. Nein, ich will damit nicht sagen, dass der Deutsche Frauenfußball vor dem Abgrund steht, aber dieses jetzt was zu ändern Gelaber, während es andere tun, kann dem DFB auf die Füße fallen. Denn wenn man ordentlich arbeitet und den Frauenfußball ernst nimmt, dann kommen auch die Zuschauer. In Spanien zum Beispiel kamen rund 91.533 Zuschauer:innen, um das „El Clásico Femenino“ in der Champions League zu sehen. Und wenn wir über die Champions League schon reden, dann können wir auch darüber sprechen, dass seit 2015 keine deutsche Mannschaft es mehr geschafft hat den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Seitdem regiert die französische Oberhand. Und auch die Stars der Szene ziehen weiter, weil das Angebot in anderen Ländern einfach besser zu sein scheint. Natürlich gibt es in auch bei den Frauen den großen FC Bayern oder auch den VfL Wolfsburg, die in Fußballdeutschland eine Instanz sind, aber auch diese Vereine können brauchen auf lange Sicht gute Konkurrentinnen. H3H3! Also, lieber DFB: investiere in den Frauenfußball! Arbeite am Image! Die nächste Generation wird’s dir danken. Aber natürlich weiß ich auch, dass spätestens zum Finale alle wieder hyped sind und auch der:die engstirnigste Frauenfußball-Kritiker:in sich für SCHLAAAAAAAAAAAAND freuen werden insbesondere, wenn’s dann gegen die Engländerinnen geht. Doch nicht vergessen! Was der:die Erfolgsfan liebt, wird im Fall des Verlierens das Futter für die Skepsis.              

    :Abena Appiah

 

 

Bild: Symbolbild, Das in Brexit steht für Bongo Boris Bild: bena

Der vermeintliche Charming Boy, der den Brit:innen den Brexit brachte, den er am Ende selbst gar nicht so wirklich wollte, ist nun nach langem Hin und Her zurückgetreten. Endlich, wie einige meinen. Doch der Charakter fasziniert! Ein Mensch, der immer durchs Leben kam und das ohne Kompromisse.  

 
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Bild: Symbobild, Interview mit Fake-Klitschko? Bild: CC0

Ein Phänomen der modernen Medienlandschaft rückte vergangene Woche bei einem Interview zwischen Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey und Kiews Bürgermeister, und Ex-Profiboxer, Vitali Klitschko in den Fokus der medienpolitischen Diskussion.  

 
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Bild: Symbolbild, Sechs! Setzen Bild: bena

Die Schlange beißt sich in den Schwanz! Genau dieses Bild spiegelt die Aktuelle Lage um  die europäischeFlüchtlingspolitik wider. Europa duldet nur die „Legalen“ und  kreiert mit seiner Politik,  den Grund dafür, dass weitere Gesuche auf Hoffnung in einer Fremden Welt stattfinden.

 
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