Berührungsängste: Sich nicht rantrauen, sich abgrenzen, gar den Kontakt fürchten. Aber solche Ängste kann man bekämpfen, per Schocktherapie. Die Juso-Hochschulgruppe lädt zum Beispiel ein zur Veranstaltungsreihe „SozialdemokratInnen in Touch“. Das wär’s doch: Ein Date an der Uni mit der alten Dame SPD. Die ist immerhin schon über 150 Jahre alt und hatte ihrerzeit weder bei des Kaisers Kriegskrediten noch bei Freikorps Berührungsängste. Wird man sich näherkommen? Ob es knistern wird? Aber wie soll bei dem miesen Security-Personal auf dem Campus überhaupt eine sichere Grundlage für Berührungen geschaffen werden? Für die meisten ist doch in dieser Hinsicht der November ohnehin Fröstelzeit. Dem Semesterticket droht das Ende, die neoliberale Uni blüht munter auf – politisch also Stillstand, soweit man blickt: Auch an den EU-Außengrenzen, wo Frontex als bewaffneter Arm unserer Berührungsängste wacht. Und wer die Grenzen mit kreativem Protest durchbrechen will, denen kommen die Sicherheitskräfte näher als ihnen lieb sein kann. Da wären Berührungsängste mal wirklich angebracht.

:Benjamin Trilling

Bild: Und er erschien doch: VRR zu Gast bei der StuPa-Sitzung der FH Dortmund., Semesterticket: VRR-Verkündigungsveranstaltung im Dortmunder FH-StuPa Foto: USch

Das Auftreten von VRR-Vorstand José Luis Castrillo bei der Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) der Fachhochschule (FH) Dortmund war an Dreistigkeit kaum zu überbieten: Rund drei Stunden redete sich der Betriebswirt am 20. November vor mehreren hundert Studierenden in der vollbesetzten Mensa der Uni Dortmund um Kopf und Kragen – ohne viel Konkretes zu sagen. Nur eines wurde überdeutlich: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist offensichtlich nicht bereit, den vor Monaten vorgelegten neuen Vertragsentwurf zum Semesterticket nochmals grundlegend zu überarbeiten.

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Bild: Informiert uns endlich!, Von Uni-VV bis Urabstimmung: Kippen des Semestertickets verhindern – aber wie? :mb

Im Schatten der Endlosdebatten im Studierendenparlament (StuPa) um Carsharing & Co. droht gerade eine zentrale Errungenschaft der Studis in NRW wegzubrechen: Für das Semesterticket tickt die Uhr. Daher hat die :bsz die im StuPa aktiven Listen zu ihrer Position befragt, ob wegen des drohenden Wegfalls des Semestertickets umgehend eine uniweite Vollversammlung (VV) einberufen werden sollte. Wäre nicht Basisdemokratie in Form einer Urabstimmung nach vorheriger Uni-VV das gebotene Mittel, um den Anliegen der Studierenden gerecht zu werden?

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Bild: Der neue Vertrag wird nicht unterschrieben: Finanzreferent Sven Heintze sprach mit der bsz über die Kündigung des Semestertickets. , Ab dem Wintersemester 2015/16 soll mit dem Studiticket Schluss sein Foto: bent

Nach der Kündigung des Semestertickets zum Wintersemester 2015/16 kritisiert der AStA der RUB, dass der VRR versuche, hierdurch die Studierenden zu erpressen, um einen neuen, teureren Vertrag durchzusetzen. Die vom VRR vorgeschlagenen Konditionen beinhalten eine stufenweise Anhebung des Ticket-Preises: In einigen Jahren wären es zusätzliche 50 Euro. Sven Heintze, AStA-Finanzreferent, kritisiert neben der intransparenten Linie des VRR auch die Berichterstattung der WAZ.

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Wenn Ihr diese Zeilen lest, habt Ihr ihn vermutlich schon an die Uni überwiesen – wenn nicht, müsst Ihr das in jedem Fall noch tun. Für einige von Euch wird es das erste Mal sein, anderen ist er schon vertraut. Die Rede ist vom Semesterbeitrag. Im Wintersemester 2014/15 beträgt er genau 267, 66 Euro. Wir schauen uns mal genauer an, was mit dem Geld eigentlich bezahlt wird.

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Bild: LAT-Finanzen gesichert: AStA-Finanzreferent Sven Heintze, LAT-Koordinatorin Sonja Lohf, AStA-Vorsitzender Martin Wilken (von links nach rechts). , Landes-ASten-Treffen: Koordinatorin Sonja Lohf im :bsz-Gespräch Foto: USch

Das Landes-ASten-Treffen (LAT) NRW ist neben dem „freien zusammenschluss der studierendenschaften“ (fzs) einer der beiden Dachverbände der Allgemeinen Studierendenschaften (ASten) in Nordrhein-Westfalen. Mit Sonja Lohf (Evangelische Fachhochschule Bochum) und Heraldo Hettich (Uni Bonn) hat das LAT NRW seit Ende August zwei neue KoordinatorInnen. Dies bietet die Chance, die Proteste gegen eine Preiserhöhung des Semestertickets zu bündeln und bei der aktuellen landespolitischen Debatte über den Entwurf eines „Hochschulzukunftsgesetzes“ (HZG) die Belange der Studierenden zu wahren (siehe :bsz-Beitrag „Wohin steuert die Hochschulpolitik“). Im :bsz-Gespräch erläutert Sonja Lohf, was sich die beiden ‚LAT-Kos‘ fürs Wintersemester vorgenommen haben.

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Eine Vielzahl komplexer Themen stand am 8. Juli auf der Agenda der letzten Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) in der Vorlesungszeit – allen voran die künftige Preisgestaltung des Semestertickets nach den Vorstellungen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Dieser stellte die studentischen VertreterInnen bei seiner letzten Sitzung am 27. Juni durch eine mit nur zwei Wochen Vorlauf eingebrachte Vorlage, die eine progressive Preiserhöhung um rund 50 Prozent in den nächsten fünf Jahren vorsieht, vor weitgehend vollendete Tatsachen: Den einzelnen Studierendenschaften bleibe laut AStA-Finanzreferent Sven Heintze (NAWI) allein die Wahl, „Ja“ oder „Nein“ zu dem Vertragsangebot zu sagen. Der AStA-Finanzer findet klare Worte im StuPa: „Der VRR verfolgt das Kalkül, uns zu erpressen, das Angebot anzunehmen.“

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Bild: Studierende fühlen sich VRRarscht: Auf zum Protest gegen unverschämte Ticketpreise., Unter studentischem Protest durchgedrückt: Enorme Fahrpreiserhöhungen für Studi-Ticket Fotos: bent/kac, Collage: mar

Schon im Vorfeld wurde die hektische wie intransparente Kommunikation des Verkehrsbunds Rhein-Ruhr (VRR) kritisiert.

Am Freitag wurde im Essener Rathaus eine drastische Verteuerung des Studierendentickets beschlossen: Neben den jährlichen Erhöhungen von drei Prozent soll das Ticket in den nächsten Jahren zusätzlich um 50 Prozent teurer werden. Der versprochene Dialog der VRR-Verantwortlichen mit VertreterInnen der Studierendenschaft blieb aus.

Lest dazu einen Artikel über die Rote-Punkt-Aktion und über den umstrittenen Ticket-Beschluss selbst.

Auf dem vergangenem Sommerfest der Ruhr-Uni wurden an einigen Ständen kleine rote Anstecker verteilt. Diese Buttons haben den Zweck, Fahrgemeinschaften zu bilden, damit die U-35, Busse und Züge leer bleiben. Auslöser für diese Protest-Aktion ist die 43-prozentige Preiserhöhung des VRR.

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