Gerade in diesem Jahr, diesem Monat ist es besonders wichtig, dass Österreich diesen Nationalfeiertag gebührend begeht. Beim ersten Wahldurchlauf im April konnte sich der rechte Norbert Hofer (FPÖ) als aussichtsreichster Kandidat (35 Prozent) für das Amt des Bundespräsidenten durchsetzen. Daher sollten die ÖsterreicherInnen am Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus insbesondere den Teil „gegen Rassismus“ im Namen verinnerlichen, bevor sie am 22. Mai bei der Stichwahl zwischen Hofer und dem von den Grünen unterstützten Alexander van der Bellen entscheiden müssen. Schließlich hat der Nationalrat 1997 diesen Feiertag eingeführt, „um die Sensibilität gegenüber den verschiedenen Formen der Gewalt zu wecken und zu verstärken“. Am 5. Mai 1945 wurde das KZ Mauthausen befreit. Wohl ebendieser FPÖ, die damals drittstärkste Kraft im Nationalrat war und nun, 2016, wieder so stark ist, ist es zu verdanken, dass der Gedenktag nicht explizit den Holocaust im Namen trägt.

 
:mar