Um dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu demonstrieren, dass die Studis im Verbundgebiet eine Preiserhöhung für das VRR-Semesterticket von 43 Prozent nicht so einfach hinnehmen, rufen die ASten der Hochschulen zwischen Schwalmtal und Dortmund zur öffentlichen Protestaktion auf. Am 27. September um 9 Uhr soll die Demonstration am Duisburger Hauptbahnhof beginnen, um dem Vorstand des Verkehrsverbunds deutlich zu machen: „So nicht, VRR.“ Betroffen von der Erhöhung wären ab dem Sommersemester 2014 rund 190.000 Studierende.

Die gleichnamige Facebookgruppe, die über die Demonstration und auch über die Verhandlungen berichtet und nach Aussagen der BetreiberInnen auch „den berechtigten Unmut sammeln und zu erfolgreichem Protest kanalisieren“ soll, konnte innerhalb weniger Tage 15.000 Likes sammeln. Doch nicht alle DiskussionsteilnehmerInnen auf der Seite unterstützen die Initiative der Ruhr-ASten. Das Semesterticket für Studierende sei ohnehin schon unschlagbar günstig, lautet ein häufiges Gegenargument. Entkräftet wird es vor allem mit dem Hinweis auf das Solidaritätsprinzip: JedeR Studi muss für das Ticket zahlen, ob er/sie es nutzt oder nicht. Zudem wird dem VRR vorgeworfen, die geforderte Preissteigerung von über 40 Euro sei erstens unverhältnismäßig und zweitens intransparent und fragwürdig begründet.
 

Bild: Bochum und Herne: Zwei Städte, zwei Wahlkreise, aber miteinander verwurschtelt., Wer sich hinter der linken Spalte verbirgt – auf dem Wahlzettel Karte: mar

22. September, Bochum, Wahlkabine. Mit der Erststimme soll man eineN Direktkandidaten/-in wählen, doch viel zu oft macht man aus Unwissen dort sein Kreuzchen an der gleichen Stelle wie in der rechten Spalte. Die :bsz stellt die DirektkandidatInnen für Bochum vor.

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Das Rechnungsprüfungsamt Arnsberg (RPA Arnsberg) hat im letzten Jahr die Finanzen der Studierendenschaft überprüft. Schwerpunkt der Prüfung war das Haushaltsjahr 2011/2012 des damaligen AStA, bestehend aus Grüner Hochschulgruppe (GHG), Linker Liste (Lili) und Schöner Wohnen in Bochum (SWIB). Der Bericht befasst sich mit den Ausgaben der Studierendenschaft durch den AStA und den Wirtschaftsbetrieben. Kritisiert wird unter anderem, dass die Wirtschaftsbetriebe des AStA kaum Gewinn abwarfen. Die Ausgaben des AStA waren laut Bericht des RPA Arnsberg teilweise nicht im Einklang mit den eigentlichen Aufgaben der Studierendenschaft. 

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Bild: Der tägliche Weg zur Ruhr-Universität: Gibt es für 40 Prozent teurere Tickets auch 40 Prozent mehr Bahnen?, Änderungen beim Semesterticket / Ruhr-Studis gegen horrende Fahrpreiserhöhung Foto: mar

Es tut sich was in Sachen Semesterticket: Zum einen gibt es Änderungen, was den Thermostreifenaufdruck auf dem Studiausweis angeht – leider wird nicht, wie erwartet, das NRW-Ticket auf den Ausweis gedruckt. Zum anderen will der VRR eine kräftige Preiserhöhung des Tickets. Die Ruhrgebiets-ASten verhandeln mit dem Verkehrsverbund, um die Erhöhung so gering wie möglich zu halten. Unterstützen könnt Ihr diese Bemühungen mit Protestaktionen.

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Bild: Flauschiger Wächter: Die „Mahnwache“ für die Hauptschule Bärendelle war ein gemütliches Nachbarschaftstreffen mit politischer Note., Bärendelle: BürgerInnen für nachhaltige Nutzung, Stadt für Verfall und Zerstörung Foto: mar

Am vergangenen Freitag fand vor der im Juli besetzten und nach wenigen Tagen von der Polizei geräumten Hauptschule Bärendelle in Essen-Frohnhausen eine „Mahnwache“ statt. Die OrganisatorInnen, die Bürgerinitiative Bärendelle, setzen sich für eine sinnvolle Nutzung des seit zwei Jahren leerstehenden Gebäudes ein. Statt der Initiative Gehör zu schenken setzt die Stadtverwaltung nach wie vor auf Konfrontation statt auf Dialog – und hat im Laufe der Woche begonnen, das Gebäude zu entkernen.

„Die Bürgerinitiative Bärendelle fordert die Stadt Essen auf, diesen Wahnsinn sofort einzustellen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative. „Offensichtlich möchte die Stadt Essen, dass das Gebäude nicht mehr nutzbar ist? Unseren Forderungen nach sofortiger Nutzung der intakten Räume wird somit aktiv entgegengewirkt.“

Von Montag bis Donnerstag waren nach Aussage der Initiative Bauarbeiter damit beschäftigt, Möbel und Innenausstattung aus dem Gebäude zu räumen – Bänke, Stühle, eine komplette große Kücheneinrichtung, die erst kurz vor Schließung der Schule vor zwei Jahren angeschafft worden ist. Doch blieb die Räumaktion nicht auf bewegliche Gegenstände beschränkt; es ging der Einrichtung gründlich an den Kragen: Die ebenfalls verhältnismäßig neuen Lampen wurden aus der Decke entfernt, genauso wie Heizungsabdeckungen.

Nachhaltigkeit geht anders

Vonseiten der Stadt Essen hat es geheißen, die Schule sei bereits kurz nach der Schließung ausgeräumt worden – dennoch fand sich im Chemieraum noch ein Schrank voll mit Chemikalien, bisher völlig unangetastet. Was geschieht mit dem Mobiliar? „Zur Müllverbrennungsanlage“, gab ein Arbeiter der Initiative Auskunft. „Kann sein, dass nicht alle Möbel in Ordnung waren“, räumt ein Bärendelle-Aktivist ein, betont aber nochmals, dass die Küche erst zwei Jahre alt, der Chemieraum ebenfalls nutzbar und mit den Lampen auch alles in Ordnung war. Einer, der im Juli an der Besetzung der Schule beteiligt gewesen war, beurteilt den Zustand der Einrichtung weniger prickelnd: „Wir haben benutzt, was halt da war. Für offizielle Veranstaltungen gingen die Möbel aber gar nicht.“ Wie dem auch sei: Nachhaltigkeit geht anders. Hätte die Stadt sich frühzeitig um das Gebäude gekümmert, wäre den Möbeln die Müllverbrennungsanlage erspart geblieben.

Schmierereien nein, Presslufthammer ja

Was für Möbel gilt, gilt für die gesamte Schule: Statt einer sinnvollen Nutzung zieht die Stadt Essen es vor, das denkmalgeschützte Gebäude verkommen zu lassen. Das Ironische an der Sache ist: Die gewaltsame Beendigung der Gebäudebesetzung am 24. Juli durch die Polizei – mitsamt Räumpanzer- und Kettensägeneinsatz – wurde damit begründet, Gebäude und Einrichtung vor mutwilliger Zerstörung durch die BesetzerInnen zu schützen; die ehemalige Hauptschule für InvestorInnen oder anderweitige Nutzung zu erhalten. Stattdessen zerstört die Stadt die Bärendelle selbst – gründlich und systematisch. Die Besetzung war Stein des Anstoßes für die AnwohnerInnen der umliegenden Straßen, eine BürgerInneninitiative zu gründen und offen mit der Stadt über die Zukunft des 113 Jahre alten Baus zu verhandeln. Ein soziokulturelles Zentrum schwebt den Mitgliedern vor: „Sonst gibt es in der Gegend keine nicht-kommerziellen Freizeitangebote.“ Gerade die Idee, allen Altersgruppen etwas zu bieten, „von der Krabbelgruppe bis zum Seniorentreff“, findet bei den FrohnhausenerInnen Anklang. Allerdings nicht bei der Stadt. Aus dem Rathaus heißt es immer wieder, keine Einladung zur BürgerInnenversammlung bekommen zu haben; Pressemitteilungen und Offene Briefe werden ignoriert.

Picknick, Versammlung und Fest

Auch die „Mahnwache“ am Freitag wurde nicht von den AmtsinhaberInnen der Stadt besucht, lediglich zwei Polizisten schauten um kurz nach 19 Uhr vorbei. Diesen wurde versichert, dass es friedlich und ruhig bliebe. Die Mahnwache war als gemeinsames Picknick angedacht, als Gelegenheit für ein Miteinander der AnwohnerInnen, Möglichkeit zum Diskutieren und um Werbung für die nächsten Schritte zu machen: Eine weitere BürgerInnenversammlung am 17. September sowie ein Nachbarschaftsfest am 7. September mit allem, was dazugehört: Musik, Kinderprogramm, „Kaffee und Kuchen sowie veganen und internationalen Speisen“. Dabei soll jedeR BesucherIn auch die Möglichkeit haben, Ideen und Vorschläge für das gewünschte soziale und kulturelle Stadtteilzentrum einzubringen.

Ansonsten werde sich das Angebot während des Betriebs eines solchen Zentrums entwickeln, sind sich die BärendellerInnen sicher. Wichtig ist erstmal, dass wenigstens ein paar der über 40 Räume der Schule nutzbar gemacht werden und nicht verfallen.

Bild: Electronic Arts‘„Titanfall“: Bei AAA-Titeln ist auch das Werbebudget gigantisch, wie dieser Riesenmech auf der gamescom beweist., Videospiele: Massenkompatible Plattitüden gegen den ernsten Untergrund? Foto: wikimedia commons / holek

Am vergangenen Sonntag ist die größte Messe digitaler Spiele, die gamescom in Köln, zu Ende gegangen. Mehr als 340.000 BesucherInnen bestaunten Konsolen der nächsten Generation (über die sich die Presse recht enttäuscht zeigt) und große Hits für die derzeitigen Spielekonsolen und den PC – und konnten beobachten, wie das Medium Computerspiel nur sehr langsam erwachsen wird.

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Bild: Alles getürkt? Bundestagspräsident Lammert kämpft um seine wissenschaftliche Reputation., Plagiatsvorwürfe gegen Bundestagspräsident Norbert Lammert – RUB prüft Dissertation Foto: Deutscher Bundestag, Lichtblick Achim Melde

(mar) Bundestagspräsident Norbert Lammert ist der nächste Politiker, dessen akademischer Kopf rollen soll, wenn es nach dem Plagiatsjäger unter dem Pseudonym Robert Schmidt gehen soll. Der Honorarprofessor der Ruhr-Uni soll unwissenschaftlich gearbeitet und die zitierte Sekundärliteratur kaum gelesen haben. Der Politiker hat die Universität umgehend um eine Überprüfung seiner Dissertation gebeten.

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Bild: Kein Szenenbild aus „Uhrwerk Orange“: Die Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń., Teil 1 der neuen :bsz-Reihe: „Die studentische Stimme“ – diesmal in Polen Foto: mar

(mar) Es ist fast schon ein Klischee, dass unliebsame politische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen von studentischen Protesten begleitet werden. Von den großen Studentenbewegungen der 68er bis hin zur außerparlamentarischen Opposition in autoritären Regimen – es sind oftmals die Universitäten, von denen der Protest ausgeht. Es muss jedoch nicht immer drastische Ausgangssituationen haben – Engagement zeigen Studierende oft gerade dann, wenn es um ihre ureigensten Belange geht: Forschung und Lehre, Hochschulpolitik, Lehrpläne, die Verteilung universitärer Gelder – kurz: ums Studium. Die Studierenden in den meisten deutschen Bundesländern genießen ein relativ hohes Maß an Mitsprache bei universitären Dingen, eine verfasste Studierendenschaft und studentische Beteiligung in den meisten Gremien von Instituts- bis zur Rektoratsebene. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? In der neuen Reihe „Die studentische Stimme“ schaut sich die :bsz in Europa und der Welt um und berichtet, wie es woanders um studentische Mitbestimmung bestellt ist. Den Auftakt macht unser östliches Nachbarland Polen.

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Bild: Schon gelesen? Das neue brink-Magazin ist ab jetzt erhältlich., brink Magazin verbindet zum dritten Mal Kunst und Wissenschaft Foto: koi

(mar) Vor kurzem erschien die dritte Ausgabe eines der spannendsten Projekte aus studentischer Initiative: brink, das Magazin zwischen Kunst und Wissenschaft. Es sieht wie gewohnt gut aus, hat Fotografien, Interviews, Essays und mehr zu bieten und wirft damit vielleicht mehr Fragen auf als es beantwortet. Zum Glück – weil es anregt, sich selbst mit der Materie auseinanderzusetzen. Denn fragen ist besser als schweigen.

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Bild: Kampf auf Leben und Untod: Wird sich Alena Jorkowski der Zombiebrut (Caroline Königs) erwehren können?, Zombies stürmen am 13. und 14. Juli den Campus Foto: mar

Sie werden kommen, jeder weiß es. Die einen nehmen bauliche Maßnahmen vor, um auf ihren Ansturm vorbereitet zu sein, die anderen nehmen noch einmal alles im Leben mit, bevor das Ende naht. Wieder andere sind erstarrt in Furcht und wissen einfach nicht, was sie tun sollen und fügen sich deshalb in ihr Schicksal. Doch alle sind sich sicher, dass der Tag kommen wird, in der nicht nur die Ruhr-Uni überrollt wird von dem Heer träge schlurfender Massen mit dem Verlangen nach immer mehr Hirn: Es naht die Zombie-Apokalypse des doppelten Abiturjahrgangs.

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