Studieren könnte so schön sein – wären da nicht die ganzen Leute, die einem/einer den Tag so schwer machen. Liebe KommilitonInnen: Wenn Ihr Euch an diese Gebote haltet, gehen wir alle entspannter durch den Tag.

Du sollst nicht nach der Anwesenheitsliste fragen

Wenn Du eine halbe Stunde zu spät zur Veranstaltung kommst, weißt Du natürlich nicht, ob man nicht bereits nach deiner Anwesenheit gefragt hat. Was tut man also? Man überwindet seine überflüssige Schüchternheit und fragt die Kommilitonin nebenan oder geht nach der Sitzung zum Dozenten und sagt, dass die Liste wohl nicht bei einem selbst ankam. Aber auf keinen Fall meldet man sich zwischendrin und fragt, ob die Liste schon rumgegangen ist und zieht damit etwa 40 schwänzende Studierende ins Verderben!

Du sollst die Orchideen ehren

Viele kleine Fächer wie Indologie, Musikwissenschaft oder Skandinavistik sind an der Ruhr-Universität inzwischen Geschichte und wurden aus Struktur- oder Kostengründen in den letzten 15 Jahren eingestellt. Umso wichtiger ist es, Lehrangebote in vermeintlichen Orchideenfächern wie Mittelalter- und Renaissancestudien, Ur- und Frühgeschichte oder Öko-Trophologie und die Angebote kleinerer Sprachen zumindest im Optionalbereich wahrzunehmen. Denn in Zeiten knapper Kassen wird mehr denn je mit den Füßen abgestimmt, welche Lehrangebote an unserer „alma mater“ Zukunft haben.

Du sollst nicht für zwei Stockwerke den Fahrstuhl benutzen

Bis ein passender Lift auf Deiner Etage ankommt, bist Du längst Godot begegnet. Der Grund für diese unnötig lange Wartezeit sind oft Menschen, die von Ebene 02 auf Ebene 2 möchten. Und statt dass sie diese zwei Etagen mit der Treppe überbrücken, sorgen sie mit ihrer Trägheit dafür, dass der Fahrstuhl auf jedem Stockwerk halten muss. Damit wird die Reise nach Etage 8 eine veritable Odyssee: Gefühlte zehn Jahre ist man der Willkür der Götter der Faulheit ausgeliefert.

Du sollst keinen Thunfisch-Zwiebel-Salat im Vorlesungssaal essen

Das gilt auch für andere penetrant riechende Speisen. Die Vorlesungssäle sind keine Picknickplätze, an denen die Luftzirkulation perfekt funktioniert. Fass‘ Dir ans Herz und halte es 90 Minuten ohne Luftverpester aus. Deine DozentInnen und KommilitonInnen werden es Dir sicherlich danken!

Du sollst nicht in den Kategorien denken, die Dir die Architektur vorgibt

Die Welt der Wissenschaften ist weit vielschichtiger als die Einteilung in I, N, M, und G. Der französische Mathematiker Jean-Baptist le Rond d’Alembert sagte einst: „Die Phantasie arbeitet in einem schöpferischen Mathematiker nicht weniger als in einem erfinderischen Dichter.“ Dennoch ist die Mathematik in Gebäude NA untergebracht; die Psychologie mit ihren präzisen Messgeräten und empirischen Methoden hingegen am Anfang der G-Reihe. Hüte Dich davor, alles, was in den G-Gebäuden stattfindet, als ‚Laberfach‘ abzustempeln, so wie auch östlich der Mensa nicht nur weltfremde Nerds rumlaufen.

Du sollst die Bücher in der Bibliothek nicht verstecken

Für Hausarbeiten, Klausuren und andere Prüfungen brauchen wir Literatur. Oft passiert es jedoch, dass Bücher in der Bibliothek verschwinden, weil gewisse Personen sie für sich verstecken. Das ist nicht okay. Versteckte Bücher sind für immer verschwunden, wenn der/die ÜbeltäterIn vergisst, sie wieder an den richtigen Platz zurückzustellen. Kopiere dir die wichtigsten Kapitel oder schone die Umwelt und scanne dir die notwendigen Seiten.