Bild: Symbobild, Hautnah am Survival-Trip Bild: CC0

Der YouTube-Hit 7 vs. Wild sorgt im Laufe der Ankündigung zur zweiten Staffel für Diskussionsstoff. Was hinter dem Survival-Hit steckt und warum ich die zweite Staffel nicht sehen werde. 

Sieben Männer, sieben Tage, sieben Gegenstände, eine Wildnis – So einfach ist das Konzept der Reality-Survival-Serie 7 vs. Wild auf YouTube, in der eine Reihe an Influencern eine Woche lang, der schwedischen Wildnis ausgesetzt waren. Nachdem die erste Staffel schon Ende letzten Jahres abgelaufen ist, starten nun die Vorbereitungen für eine zweite Staffel des YouTube-Hits. Dabei stoßen einige Dinge bitter auf, doch dazu später mehr. 
Das Format, ins Leben gerufen von Videoproduzent und Urban Explorer Fritz Meinecke, machte große Wellen und spielte Klicks in Millionenhöhe ein, allein das Finale wurde über drei Millionen Mal auf YouTube geschaut. Neben Fritz Meinecke selbst waren sechs weitere Kandidaten dabei, die sich aus Influencern und Survival-Profis zusammensetzen. Dabei durfte jeder Kandidat sieben Gegenstände, mit gewissen Vorgaben, mit in die Wildnis nehmen. Ziel ist es, an jedem der sieben Tage eine Prüfung zu absolvieren und zu überleben. Die Kandidaten filmen sich in den 16 Folgen auf ihrem Survival-Trip alle selbst und dokumentieren ihren Kampf mit der Wildnis. Am Ende winkt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das der Gewinner an eine wohltätige Organisation seiner Wahl spendet. 
Das Format bringt den Zuschauer:innen den Survival-Kosmos näher und ist neben Überlebenstipps vor allem eins – männlich. Die Hypermaskulinität wird sehr schnell deutlich, denn was könnte männlicher sein als sich auf sich allein gestellt der Wildnis auszusetzen? Ob man sich der hypermaskulinen Aufmachung, die sich ähnlich wie viele DMAX-Produktionen durch die Narrative der Serie zieht, gefallen schenken möchte, ist Geschmackssache. Ich selbst fand den Survival Aspekt der Serie interessant und spannend, musste mich aber stellenweise, wenn sich zum Beispiel einige Kandidaten beim Urinieren filmten und über die Farbe des Urins philosophierten, fragen, ob das nun wirklich nötig war und wo der Mehrwert solcher Aufnahmen liegt. Die Survival Serie ist sicherlich nicht für jederman(n).  

Für die Serie wurde nun eine zweite Staffel angekündigt, dabei sorgten einige Dinge für Diskussionsstoff. Unter den Kandidat:innen für die nächste Staffel ist nun auch eine Frau dabei. Auf dem YouTube-Kanal von Produzent Meinecke kam es zur Diskussion, ob es weiblichen Teilnehmerinnen, oder Teilnehmer:innen generell, erlaubt sein soll, Menstruationsprodukte mit in die Wildnis nehmen zu dürfen und ob diese zu den sieben erlaubten Gegenständen zählen sollen. Des Weiteren kam auf die Bewerbung um einen Wildcard-Platz ein bitterer Nachgeschmack auf. Dabei geht es um die Bewerbung von Willi H., der sich auf seinem YouTube-
Kanal UrlagEntertainments in Wehrmachtsuniform zeigt und auf Social Media mit Rechtsextremen sympathisiert. Die Aufstellung der Kandidat:innen für die zweite Staffel wirft auch weitere Fragen auf. Der Streamer Knossi, der auf Twitch.tv Glücksspiel zelebriert und die Gefahren davon verharmlost, soll Teil der zweiten Staffel werden. Neben seinen fragwürdigen Praktiken ist auch die Teilnahme an einem Survival Format nicht ganz einleuchtend. Hier könnte der Kontrast zwischen den hypermaskulinen Survival-Profis und alltäglichen Männern nochmals in den Fokus gerückt werden. Für einige sicher lustig, dennoch birgt die Gefahr, dass hier toxischen
Männlichkeitsvorstellungen eine Bühne geboten wird.   

:Artur Airich

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