Bild: Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt fuhr die AfD ihr stärkstes Ergebnis ein. Im Magdeburger Landtag hat sie 24 Sitze. , AfD: 24 % in Sachsen-Anhalt – Neue Koalitionen in Mainz und Stuttgart möglich Grafik: joop

Der Trend, der sich vor einer Woche bereits in den hessischen Kommunalwahlen angedeutet hatte, wurde am „Super Sunday“ mit den parallelen Landtagswahlen in drei Bundesländern nun bestätigt: Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland zog mit zweistelligen Ergebnissen in alle drei Länderparlamente ein, in Sachsen-Anhalt wurde sie gar zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Die SPD von Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewann in Rheinland-Pfalz ebenso klar wie Winfried Kretschmann mit den Grünen in Baden-Württemberg; die Verluste ihrer KoalitionspartnerInnen machen einer Fortsetzung der bisherigen Regierungsbündnisse allerdings einen Strich durch die Rechnung.

In Sachsen-Anhalt holte die AfD aus dem Stand 24,2 Prozent und wurde damit hinter der CDU (29,8 Prozent) die zweitstärkste Fraktion. Als einzige Partei neben der AfD verzeichnete die FDP Zugewinne, scheiterte aber dennoch an der Fünf-Prozent-Hürde. Die anderen Parteien verloren allesamt Stimmen. Der Stimmanteil der SPD halbierte sich, sie kommt nun nur noch auf 10,6 Prozent. Die Linke verlor ebenfalls deutlich und fiel auf 16,3 Prozent. Die Grünen zogen mit 5,2 Prozent der Stimmen noch knapp in den Landtag ein.

Weder Rotgrün noch Grünrot hat Mehrheit

Ebenfalls knapp, mit 5,3 Prozent, zogen die Grünen ins Landesparlament von Rheinland-Pfalz. Sie verloren 10,1 Prozentpunkte, womit die sogar leicht verbesserte SPD (36,2 Prozent) sich einen zusätzlichen Koalitionspartner ins Boot holen müsste. Der FDP gelang mit 6,2 Prozent der Wiedereinzug, während die Linke mit 2,8 Prozent erneut scheiterte. Die CDU kam auf 31,8 Prozent der Stimmen. Die AfD ist mit 12,6 Prozent in Rheinland-Pfalz drittstärkste Kraft, ebenso wie in Baden-Württemberg mit 15,1 Prozent.

Dort verlor die CDU ebenso deutlich wie die SPD. Sie kamen auf 27 (CDU) und 12,7 Prozent (SPD). Damit reicht es für Kretschmanns Grüne, die auf 30,3 Prozent zulegten, nicht zu einer Fortsetzung der grünroten Koalition. Wie in Rheinland-Pfalz böte sich mit der FDP, die auf 8,3 Prozent der Stimmen kam, die Möglichkeit einer Ampelkoalition.

:Johannes Opfermann

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