Bild: Studentische Diskussionen vor der Eisdiele. Was hat ein kugliger Pudel mit einem Haus am See zu tun?, Zwei Szene-Eisdielen in einer Stadt. Warum? Foto: kac

Der Kugelpudel an der Dibergstraße heißt seit Pfingsten I am Love, aber warum? Die GründerInnen der Eisdiele trennten sich und wollten keine zukünftige Zusammenarbeit mehr. Mitbegründerin Julia Bernecker eröffnete daher vergangenen Samstag ein neues Kugelpudel auf der Dorstener Straße.

Ehrenfeld entwickelte sich beispielhaft dafür, dass Bochum neben dem Bermuda3eck auch andere Kneipen-Viertel zu bieten hat. Neben den diversen Bistros zog es seit 2012 Schleckermäulchen zu der Eisdiele Kugelpudel, die sich mit veganem Eis und interessanten Sorten einen Namen gemacht hat. Ob Schlangengurkeneis oder welches aus Ziegenmilch, für die BetreiberInnen gab es keine Grenzen. Kevin Kuhn, Student der RUB und seine damalige Freundin Julia Bernecker, Fotografin aus Berlin, haben den Kugelpudel gegründet. Doch anscheinend hat alles ein Ende. Der Kugelpudel nannte sich plötzlich I am Love und strukturierte sich etwas um. 

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Das Paar habe sich auseinander gelebt, trotzdem konnten die Verhandlungen, wie es mit der Eisdiele Kugelpudel weiter geht, nicht ohne AnwältInnen verlaufen und so haben die JuristInnen über die Aufteilung entscheiden. Kevin Kuhn bekam die Lokalität zugesprochen und Bernecker den Namen Kugelpudel, welcher bei einem gemeinsamen Brainstorming entstanden sei, so Stephanie Müller, Studentin der RUB und Kellnerin im Kugelpudel. So musste Kuhn die Ehrenfelder Eisdiele in „I am Love“ umbenennen. Um sich von dem ehemaligen Konzept zu lösen, bietet der Gastronom abgesehen von süßem Eis und Kuchen auch herzhaftes soul food an: Ob vegetarische oder vegane Tapas, Hauptsache ohne Zusätze. An der Cocktailbar können die Gäste diverse Getränke bestellen und in einer gemütlichen Atmosphäre beisammen sein.

Kugelpudel – eine vegane Eiszeit

Der neue Kugelpudel an der Dorstener Straße 1 hat zwar den witzigen Namen behalten, doch das neue Logo ist eher in einem maritimen Stil gehalten. Unter dem Firmennamen steht „Haus am See“, so trugen einige der Angestellten bei der Neueröffnung Matrosenmützen. Diese Optik findet sich in der Theke, die von einem Bootsbauer hergestellt wurde, wieder. Müller sagt zwar, dass der Name Kugelpudel besonders Kinder ansprechen soll, doch die Inneneinrichtung ist recht dunkel. Zur Neueröffnung war im Mittagsprogramm ein Clown zu Gast, der Luftballon-Pudel für Kinder knotete, abends war dann die befreundete Band Village Of The Sun da und heizte bei 32 Grad Celsius noch etwas mehr ein.

Geteilte Auffassung

Der neue Kugelpudel spaltet Meinungen, so meinte Besucherin Vanessa: „Ich habe so lange auf die Eröffnung gewartet und freue mich besonders darüber, dass es zur Neueröffnung neun vegane Eissorten gab.“ Caroline, ebenfalls Gast und Fan von veganem Eis, ist hingegen enttäuscht und meint: „Ich finde von dem Design her das I am Love einladend und ungezwungen. Das Personal ist sehr freundlich. Im neuen Kugelpudel schien es mir eher darum zu gehen, cool und individuell auszusehen mit schickimicki schwarzen Wänden, aber zwanghaft cool durch dieses Haus-am-See-Motto.“ Das Personal fand Caroline arrogant, indem sie sich toll vorkämen veganes Eis zu verkaufen. So eine Einstellung habe sie beim I am Love nie bemerkt. „Dort freuen sich die Leute über veganes Eis und nicht darüber cool zu sein, weil man veganes Eis isst.“

 

7 comments

  1. Julia Bernecker

    Kugelpudel
    Hallo an Euch,
    das ist das erste mal dass ich einen Kommentar zu einem Artikel verfasse. Ich bin Julia und mache den Pudel. Als erstes möchte ich anmerken, das hier niemand persönlich mit mir gesprochen hat und es nicht in Ordnung ist, den Sachverhalt so darzustellen, als hätte ich mich persönlich zu der Trennung geäußert.
    Und ich finde es traurig das über uns direkt so negativ berichtet wird! So ein bißchen kommt das Gefühl hoch, in eine Schublade gesteckt zu werden.
    Wir haben fünf Monate lang, mit ganz geringen Mitteln einen Laden aufgebaut, an einem Ort der bis dahin in dieser Stadt gar nicht belebt wurde. Ich glaube hier kann sich kaum jemand vorstellen, wie schwierig und riskant dieses ganze Unternehmen war. Es gab so viele Schwierigkeiten an denen wir fast gescheitert wären. Finanzelle und behördliche Probleme, wo es oft das größte Kunststück war nicht den Mut zu verlieren und den Kopf in den Sand zu stecken.
    Ohne meine Freunde hätte ich das nie geschafft und würde es diesen Laden nicht geben. Es steckt viel Liebe und harte Arbeit in diesem Ort und eine Vision von uns allen, nämlich Bochum ein wenig mehr zu beleben.
    Und ja, der Laden ist anders. Aber ich hoffe auch, das es gut ist. Es gab nicht viel Zeit um lange zu überlegen, ich hatte ja kein Einkommen mehr.
    Und wenn irgend jemand an diesem Tag nicht aufmerksam genug, oder unterkühlt wirkte, dann lag es bestimmt daran, daß wir allesamt unglaublich erschöpft und müde waren und es zum Teil noch sind. Wir haben fünf Monate Baustelle hinter uns und die war wirlich hart. Es ging in dieser Zeit um so vieles, aber ganz bestimmt nie darum eine hippe, unterkühlte Location mit arrogantem Personal zu erschaffen.
    Vielleicht gebt ihr uns nochmal `ne Chance?! Wir sind nämlich eigentlich ein verdammt netter und lustiger Haufen! 😉
    Und vielleicht könnt ihr euch auch mit dem Namen anfreunden. Er ist aus einer Laune und einer Sehnsucht heraus entstanden ist. Einer Sehnsucht nach Urlaub und dem Meer und der Idee einen Ort innerhalb der Stadt zu erschaffen, der einem ein bißchen herausreißt aus dem Alltag und innehalten läßt.

    Ganz liebe Grüße,

    Julia

    1. Verleumdung
      Liebe Julia,

      lasse dich von dieser Artikel nicht runterkriegen. Dies ist eine schlechte journalistische Styl. Ich kenne dich nicht persönlich und war bei der Eröffnung auch überhaupt zum ersten Mal bei Euch. Der Laden ist schön, das Personal freundlich, die Lage optimal und das Eis super! Das dieser Artikel veröffentlicht worden ist ist ein Skandal. Hier schreibt jemand ganz offensichtlich ihre eigene Meinung, ohne vorher recherchiert zu haben und dich als Besitzerin angesprochen zu haben. Gerade zwei Tagen nach der Eröffnung so eine Artikel zu veröffentlichen grenzt ja an Verleumdung!

      Liebe Grüße

      1. Anonymous

        Immer mit der Ruhe…
        Wenn das aber nun mal die Meinung der gefragten Person ist? So was nennt sich Journalismus, da geht es nicht darum alles schön zu reden. Mit subjektiven Meinungen und Kritik muss man umgehen können. Außerdem ist dieser Artikel, egal ob positiv oder negativ immer noch eine Werbung! Jetzt kann sich jeder ja selbst überzeugen, ob die Meinungen der gefragten Personen überhaupt der Wahrheit entsprechen. Ich wünsche trotzdem viel Erfolg und werde sicher auch mal selbst vorbeischauen!

        1. Meinung ist Journalismus? Aha
          Meinung ist Journalismus? Aha. Dann müsste der Text als Meinung/Kommentar gekennzeichnet sein. Dann wäre es mit Mühe unter Journalismus einzuordnen. So nicht.

          1. Kritik
            Der Artikel muss nicht als Kommentar eingestuft werden, da er keine eigene Meinung vertritt. Einzig das „[…] hat zwar den witzigen Namen behalten […]“ kann man aus dieser Perspektive formal kritisieren, aber es handelt sich dabei jedoch um etwas aus dem allgemeinen Verständnis. Natürlich kann man sich über die Auswahl der Kommentare streiten. Aber es sind doch grade die auseinander gehenden Wahrnehmungen, die das ganze interessant machen und einen Anstoß für Verbesserungen geben können. Ich persönlich gehe gerne bei beiden Eisdielen essen, kann aber die Fremdwahrnehmung einordnen, die vielleicht sehr „feinfühlig“ ist.

            Grüße und sonnige Tage!

            :Alexander Schneider

  2. Was‘ n DrecksArtikel
    Anders kann ich es grad nicht aufn Punkt bringen. Da wird im letzten Teil des Artikels über Coolness gesprochen und ich hab eher das Gefühl dass die Schreiberin ein wenig sich im unteren Niveau der Presseartikel bewegen will… um möglichst cool zu sein?
    Oder steckt gar Motivation dahinter die mit fairer Berichterstattung nix zu tun hat.
    Welcome veganes BildzeitungsSpiessertum.

  3. Personal
    Leider muss ich sagen, dass Freunden, weiteren Nachbarn und mir auch einige Wochen nach der Eröffnung immer wieder unfreundliches Verhalten des Personals auffällt. Das Eis ist super, die Einrichtung ist mal was anderes. Durchaus etwas zu düster, um Kinder anzusprechen. Die Beweggründe der Trennung jucken mich persönlich nicht. Nur, wie bereits erwähnt, ist das Personal schon recht unfreundlich und unterkühlt. Bspw. einen Gast zu grüßen, pünktlich zu eröffnen (und nicht erst eine halbe Stunde später), mit einem Lächeln zu bedienen und nicht als ob man gar keinen Bock auf den Gast und die Arbeit hätte, das alles sollte eigentlich selbstverständlich sein. Ein Laden steht und fällt , meiner Meinung nach, mit dem Personal. Einen Vergleich zum I AM LOVE kann ich nicht ziehen, da ich noch nie dort war. Gerade ich als Anwohner habe regelmäßig Kontakt zum Personal und beschreibe hier nicht nur mal einen schlechten Tag vom Team.

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