Ein Washington-Post-Journalist wird im saudi-arabischen Konsulat in der Türkei getötet. Mit großer Wahrscheinlichkeit auf Befehle des Kronprinzen. Was ist die erste staatsmännische Reaktion des US-Präsidenten? Zunächst selbstverständlich den Kronprinzen, der berüchtigt dafür ist, Dissident*innen von der Bildfläche verschwinden zu lassen, als Opfer darzustellen. Der nächste Schritt, nachdem türkische Behörden den Mord bestätigen und die alte Linie nicht mehr fahrbar ist? Natürlich darauf beharren, dass Handelsbeziehungen wichtiger sind. Was ist denn schon das Leben eines Dissidenten gegenüber dem Versprechen eines millionenschweren Waffendeals? Und wenn selbst die saudische Regierung zugeben muss, dass der Journalist von ihnen getötet wurde? Dann wird anstatt den eigenen Sicherheitsbehörden der harmlosen Darstellung der Öllieferanten geglaubt. Zwischendurch kann man auch einen Straftäter/Kongressabgeordneten loben, der einen Journalisten verprügelte. „Any guy that can do a body-slam, he‘s my kind of guy.“ Dissident*innen meiden zukünftig besser die amerikanische Botschaft.      

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