Bild: Symbolbild, Olympia 2020 Bild: bena

Das Virus und die Ausführung sind auch bei den Olympischen Spielen eine zentrale Thematik. So war schon im Vorhinein von der japanischen Regierung gefordert, dass das Sportevent, wenn Zuschauer:innen zugelassen sind, keine ausländischen Gäst:innen unter ihnen sein dürfen. Am 8. Juli wurde dann offiziell bestätigt, dass aufgrund der steigenden Infektionszahlen gänzlich auf das Publikum verzichtet werden müsse. Die Nachricht war für die Sportler:innen, die sich auf einen etwaigen Fall eingestellt hatten, die richtige Lösung. Doch sie gestanden auch ein, dass der Zauber, der die Spiele ausmacht, fehlen könnte. So sagte Max Hartung gegenüber den „tagesthemen“ zu der Entscheidung im Nachgang: „Es wird nicht so emotional, ohne jubelnde Fans.“
Für IOC Präsident Thomas Bach soll dies aber nur ein temporärer Zustand sein. Zwar stiegen die Zahlen der Neuinfizierten in der vergangenen Woche auf den höchsten seit sechs Monaten, jedoch sehe Bach keinen Zusammenhang mit den olympischen Spielen. In einem Gespräch mit dem japanischen Premierminister plädierte er für eine Lockerung: „Die Zahlen steigen nicht wegen der Olympischen Spiele“ und fügte an, dass die Regeln die strengsten seien, denen sich ein Sportereignis unterziehen müsse.
Doch das Virus hat nicht mal eine Woche vor dem Startschuss das olympische Dorf erreicht. Während zuvor Mitarbeiter:innen sich beim Essen infiziert haben und insgesamt 15 der 15.000 angereisten Akkreditierten positiv getestet wurden, wurden am Sonntag, den 18. Juli, zwei Fußballspieler aus der südafrikanischen Mannschaft positiv auf das Virus getestet. Für Athlet:innen, die aber in Kontakt mit Corona-positiv getesteten Menschen kommen, haben sich die Kontaktregeln kurz vor Start noch einmal geändert. So können Teilnehmende mit einer Starterlaubnis antreten, auch wenn sie in Kontakt mit einer infizierten Person kamen. Dies geht nur, wenn sie selbst aber negativ getestet sind. Vier Tage vor der Eröffnungsfeier scheinen die Zahlen der infizierten Sportler:innen weiterhin zu steigen. Tennisspielerin und Medaillenkandidatin Cori Gauff sagte die Spiele sogar aufgrund einer Infektion ab! (Stand 19. Juli 2021)         

All Eyes on …

Im Gewichtheben tritt zum ersten Mal eine Transfrau an. Laurel Hubbard wird Neuseeland in Tokio vertreten. Die Hürden sind groß, denn als Transsportler:in muss man sich zu der jeweiligen Geschlechtsidentität (binär, weil im Sport leider so) bekennen und dieses darf vier Jahre nicht geändert werden. Zudem müssen Transsportlerinnen ihren Testosteronspiegel nachweisen und dieser darf zwölf Monate lang nicht über einen bestimmten Wert gehen.                       

 

Auch bei diesen Spielen werden 29 Athlet:innen für das Olympic Team des Internationalen Olympischen Komitees antreten. Es wird das zweite Team sein, das an den Olympischen Spielen teilnehmen wird. Sieben der 29 nominierten Teilnehmer:innen leben in Deutschland: Schwimmer Alaa Maso und Yusra Mardini, Boxer Wessam Salamana, Judoka Ahmad Alikaj sowie Karateka Wael Shueb aus Syrien und die aus dem Iran stammenden Saeid Fazloula (Kanu) und Kimia Alizadeh (Taekwondo).

Hammerwerferin Gwen Berry protestierte während ihrer Qualifikation zu den Olympischen Spielen auf dem Podium, als die Nationalhymne spielte. Die Drittplatzierte sieht sich als „Activist Athlete“ und möchte ein Zeichen gegen Rassismus setzen.

:Abena Appiah

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