Bild: Symbolbild, Eure Stimmen! cc0

Studistimmen. Vom Studienabbruch zur Selbstfindung in Zeiten der Pandemie.

Anfang 2020. Die erste große Klausurenphase steht bevor und ich realisiere, dass meine Studienwahl vielleicht die falsche war.
Zu dem Zeitpunkt bin ich 18 und studiere Rechtswissenschaft in Bonn, ursprünglich komme ich aus Wuppertal. Allein in einer neuen Stadt fühlt sich alles riesig an und ich mich doch sehr klein.
Für mich war immer klar: Ich werde nach dem Abitur Jura studieren und das so schnell wie möglich. Das lag mir einfach, dachte ich. Schrittweise beschlich mich aber das Gefühl, dass ich vielleicht einen anderen Weg wagen sollte, der sich richtig anfühlt.
Allerdings wollte ich mir nicht eingestehen, dass das nicht die richtige Studienwahl war. Nach der ersten Klausur löste sich dann der gedankliche Knoten. Ich fuhr nach Hause, lag im Bett und erkannte endlich, dass das so nicht weitergehen konnte. Daraufhin begann für mich die Zeit des Umbruchs, ursprünglich wollte ich im Sommersemester dann wieder einsteigen.
Doch dann kam die Zäsur, die uns alle nachhaltig prägen sollte. Auf einmal waren mir die Hände gebunden, persönlich konnte ich vorerst mit niemandem an einer Universität reden und passend dazu zog ich mir beim Sport eine schwere Verletzung zu, durch die ich das Weltgeschehen der kommenden Monate aus meinem Bett verfolgte. Das Einzige, was mir in der Zeit blieb, war, dass ich mich mit mir selbst beschäftigte. Retrospektiv fand ich dadurch wieder den Zugang zu mir selbst, konnte mich von dem selbst aufgebauten Druck lösen.
Den Entschluss mich an der RUB einzuschreiben, fasste ich schlussendlich aufgrund meiner positiven Erfahrungen während meines vorhergegangenen Schülerstudiums.
Aufgrund der Interdisziplinarität entschied ich mich für Philosophie in Kombination mit Politik/Wirtschaft/Gesellschaft und bereue diese Entscheidung keine Sekunde.
Anfang 2021. Mitten in der ersten großen Klausurenphase bin ich, trotz aller Anstrengungen, Nachtschichten und Ungewissheiten durch die Pandemie, glücklich.  

Gastbeitrag von :Luna Vassallo

Dies war ein Beitrag in unserer neuen Rubrik: „Studistimmen“! 

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