Bild: Anton Wilhelm Amo eine Geschichte, die nie wirklich zu Ende erzählt werden konnte., Black History Month 2021 Bild: Bearbeitung bena

Power. Spätestens seit den #BlackLivesMatterDemos im letzten Jahr weiß Deutschland, dass die Schwarze Community größer ist als gedacht. Deswegen konzentrieren wir uns in diesem Jahr auf Schwarze deutsche Geschichte. Stand jetzt wird im Februar von vereinzelten Organisationen der Black History Month gefeiert. Die Veranstaltungen sind noch an den amerikanischen Black History Month angelegt, doch dies könnte sich in naher Zukunft ändern, um sich von der Schwarzamerikanischen Geschichte zu lösen und eine eigene Geschichte zu erzählen. Denn die Geschichte von Schwarzem Leben in Deutschland scheint jung, dennoch geht sie weit zurück. Schon im 18. Jahrhundert machte Anton Wilhelm Amo auf die Missstände von Schwarzen Europäer:innen aufmerksam und wird auch deswegen als Pionier des Antirassismus gegen Schwarze gesehen. Als Kind wurde er versklavt und nach Amsterdam verschleppt und dann an den Herzog Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg- Wolfenbüttel verschenkt. Dieser förderte mit seinem Sohn Wilhelm den jungen Haussklaven und sorgte dafür, dass Amo beste Bildung erhielt. Er konnte an der Universität Halle Philosophie und Rechtswissenschaften studieren und verfasste eine Disputation „Über die Rechtsstellung der M*** in Europa“. 1734 nachdem er an die Universität Wittenberg wechselte und seinen Magister erhielt, promovierte Amo „Über die Empfindungslosigkeit des menschlichen Geistes“. 
Und auch wenn Philosophen wie Kant und Hegel mit der Arbeit vertraut waren und auf seinen Thesen aufbauten, hatten sie eine klare Meinung zu Schwarzen Körpern. „Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die N**** von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege“, so Kant. Wissenschaftler:innen wissen, dass es Anton Wilhelm Amo gegeben hat und auch in der Stadt, in der er groß wurde, gibt es ein Denkmal, doch scheint es so, als wäre seine wissenschaftliche Karriere nicht existent und kaum belegbar. Ob man dies der deutschen Aufklärung und den Theorien der „Rasse“ zu schulden ist, kann man nicht genau sagen. Doch die wenigen erhaltenen Schriftwerke von Amo zeigen auf, dass es seit mindestens 300 Jahren eine Art des Racial profiling in Deutschland gibt.
Die Geschichte von Anton Wilhelm Amo ist nur eine von vielen in der Schwarzen Deutschen Geschichte. Wenn Ihr mehr über die Geschichte von Schwarzen Körpern in Deutschland erfahren wollt, dann schaut Euch diese Veranstaltungen im Rahmen des Black History Months an. Auch in Deutschland finden verschiedene Aktionen statt. Manche sind für Black People only, um einen Safe Space bieten zu können, andere sind wiederum für alle geöffnet und zeigen das vielfältige Leben schwarzer Kultur in Deutschland. Aufgrund der aktuellen Lage finden viele Veranstaltungen online über Instagram, YouTube oder Zoom statt. 

 

Der Black History Month Köln veranstaltet von Sonnenblumen Community Development Group e.V und dem ISD Köln. 

16. Februar 2021 

Online Lesung zum Thema der „Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft“. Hierbei werden Königin Nzinga, Wangari Maathai und Chimamanda Ngozi Adichie als Leitbild genommen. 

27. Februar 2021

Filmvorführung von „I Have A Dream“ mit abschließendem Gespräch der Filmemacherin Nancy Mac Granaky-Quaye. Sie begleitete den Prozess zur Kölner Demo zum March on Washington, der mit der berühmten  „I Have a Dream“ – Rede endete. 

Alle Informationen zu den Veranstaltungen findet ihr unter: tinyurl.com/blmkoeln

 

Black History Month Frankfurt wird vom ISD Bund Frankfurt und verschiedenen Organisationen wie BS Anne Frank und der Heinrich Böll Stiftung zusammen gestaltet.  

11. Februar 2021

Der Story Telling Salon: Dekolonisieren findet statt unter der Moderation von Hadija Haruna-Oelker. Dort wird über den Umgang mit kolonialen Objekten in Museen, Forderungen von Umbenennung von Straßen, aber auch einen Umgang von rassismusfreier Sprache sowie ein Umdenken der Medienwelt diskutiert. Auf YouTube wird die Diskussion mit Sprecher:innen wie Itohan Osarenkhoe, Lydia Mesgina, Joana Tischkau, FrauHerr Meko und Elsa M’Bala geführt.

20. Februar 2021  

Eine weitere Veranstaltung des ISD Frankfurt wird zu dem Thema „FFM goes Black History Month Frankfurt“ veranstaltet. Das genaue Programm wird in den nächsten Tagen hierfür veröffentlicht. Auf YouTube könnt Ihr dennoch schon für beide Veranstaltungen eine Erinnerung einrichten.
youtube.com/watch?v=z5XQcvPnFwU

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