Bild: Symbolbild, Studie zu Polizeigewalt liefert weiteres Zwischenergebnis Archiv

KVIAPOL. Am 11. November wurde der zweite Zwischenbericht des Bochumer Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) veröffentlicht. Hier einige der Ergebnisse.

Wenn auch noch keine völlig klaren Ergebnisse erwartet werden können, so zeigen sich im mittlerweile zweiten Zwischenbericht des KviAPol-Forschungsprojekt doch bereits einige klare Tendenzen. So gaben vor allem People of Color (PoC) an, dass sie deutlich öfter im Rahmen von verdachtsunabhängigen Personenkontrollen Kontakt mit der Polizei haben. Sie berichten außerdem, dass auf Beschwerden über die Maßnahmen und den Vorwurf rassistischer Motive besonders oft Gewaltanwendung durch die Beamt:innen folgte. PoC fühlen sich oft diskriminiert und berichten auch von stärkeren psychischen Folgen von polizeilicher Gewaltanwendung. Auch gaben sie öfter an, dass ihnen von einer Anzeige abgeraten wurde. Expert:innen aus Beratungsstellen für Opfer wiesen außerdem darauf hin, dass Anzeigen äußerst selten erfolgreich seien, praktisch immer eine Gegenanzeige zur Folge haben und auch eine schwerere psychische Belastung mit sich bringen. Außerdem gebe es viele Fälle, in denen die Polizei diese Anzeigen erst gar nicht annähme.
Interviews mit Polizeibeamt:innen ergaben, dass diese sich in ihrem Alltag auf ihr Erfahrungswissen bezögen, welches oft auch problematische Zuschreibungen zu bestimmen Personengruppen beinhaltet. Auch Personen, welche sich an Orten aufhalten, die als Gefahrengebiete bezeichnet oder gesehen werden, werden oft negative Eigenschaften zugeschrieben. Dies geschähe aber nicht unbedingt bewusst. Aufgrund der großen Resonanz äußerte sich das Projekt nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts auf Twitter, um einige Dinge klarzustellen. So wiesen die Forschenden erneut darauf hin, dass das Forschungsprojekt nicht repräsentativ sei, was aufgrund des Untersuchungsobjekts aber auch kaum möglich ist – repräsentativ ist eine Studiebeipielsweise nur, wenn die Befragten zufällig ausgewählt werden, was bei einem derart ungleich verteilten Thema wie Polizeigewalt eine sechsstellige Zahl an Befragten benötigen würde. Außerdem wiesen sie darauf hin, dass die Berichte der Befragten subjektiv sei,  deren Auswertung jedoch nicht.

:Jan-Krischan Spohr

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