Bild: Flutlichtblau: der neue Dress des VfL . , Neue Saison, neues Design Bild: hakl

Fußball. Schon in wenigen Wochen beginnt der neue Saisonauftakt, doch zunächst hat der VfL Bochum die Termine für die Testspiele gegen prominente Gegner bekannt gegeben. 

Nachdem Bochum in der vergangenen Saison noch über weite Strecken mitten im Abstiegskampf gesteckt hatte, konnte man sich nach dem Neustart im Mai vom 15. noch auf den 8. Platz hochkämpfen. Damit war der VfL sogar mit 18 Punkten aus neun Spielen der stärkste Club der zweiten Liga nach der Corona-Unterbrechung. Dementsprechend groß sind die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison 20/21. Die beginnt Mitte September mit der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den noch zu ermittelnden Sieger des Rheinlandpokals und dem eine Woche später startenden ersten Spieltag der 2. Bundesliga an der Castroper Straße gegen den FC St. Pauli. 

Vorher wird sich die Form der Mannschaft noch in den anstehenden Testspielen zeigen. Dabei muss Trainer Thomas Reis jedoch zunächst auf Linksaußen Danny Blum verzichten, der in der vergangenen Saison mit neun Toren und elf Vorlagen zu einem wichtigen Leistungsträger avancierte. Dieser muss aber nach einem positiven Corona-Test trotz fehlender Symptome in häuslicher Quarantäne bleiben. Für den Rest der Mannschaft geht es nach den Leistungstests, die seit einigen Jahren an der RUB durchgeführt werden, aber am 22. August nach Düsseldorf. Dort wird es, nach zwei Jahren für die Fortuna in der Bundesliga, schon einmal einen Vorgeschmack auf die wieder anstehenden Derbys der beiden Rivalen im Unterhaus geben. Außerdem stehen neben dem VfB Lübeck am 26. August auch noch große Namen wie Borussia Dortmund zwei Tage darauf sowie am 3. und 5. September Auswärtsspiele bei PSV Eindhoven und Schalke 04 an. Einige der Testspiele sollen auch im Livestream zu sehen sein, um dem Publikum trotz der geltenden Beschränkungen Hunger auf die neue Spielzeit zu machen. 

Das Trikot für die kommende Saison wurde bereits vorgestellt und ist für 69,95 Euro im Fanshop erhältlich: „Flutlichtblau“ heißt das schlichte Design, das an die ehemals in den frühen Neunzigern getragenen Trikots erinnern soll. Die dezenten Streifen stellen die Strahlen der auffälligen Flutlichtmasten des altehrwürdigen Stadions dar. Mit dieser nostalgischen Wahl will der VfL Haltung bekennen: „Kein Brimborium.“ verkündet die Homepage des Vereins, also Besinnung auf das Wesentliche. Der Traditionsverein sehnt sich nach einer Zeit, „in der Fußball einfach nur Fußball war“ und nicht zum Großteil am grünen Tisch besprochen wurde. In einer schnelllebigen Welt verweist das im Nacken eingenähte Gründungsjahr 1848 darauf, dass sich nicht alles verändert. Doch obwohl die Liga den Spielbetrieb fortsetzen kann, wird daran erinnert, dass die Abwesenheit der Fans ein großes Loch in die Stadien reißt. „Was bleibt, sind unsere Werte. Was fehlt, seid ihr.“ 

Nicht nur wegen der moralischen Unterstützung, sondern auch finanziell sind Fußballvereine auf ihre Fans angewiesen. Neben den erhofften Einnahmen durch Trikotverkäufe konnte man schon in der vergangenen Saison sogenannte Wohnzimmer-Tickets für Geisterspiele für 18,48 Euro erwerben. Als Gegenleistung erhielt man einen Gutschein auf eine Testspiel-Freikarte inklusive Getränke- und Speisegutschein für die sehnsüchtig erwartete Zeit, in der die Stadien wieder gefüllt werden dürfen. Auf solche Spenden sind besonders kleinere Vereine angewiesen, deren Existenzen durch die Ausfälle der Einnahmen ernsthaft bedroht sind. Die Wiedereinführung von Spielen vor Publikum wird noch lange ein Streitthema bleiben. Eines ist jedoch klar: es erwartet uns keine normale Saison.        

:Henry Klur       

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