Bild: Symbolbild, Klimaupdate Bild:bena

Klima. Seit 1950 haben sich die Tage mit Temperaturen über dreißig Grad in Deutschland verdoppelt: Waldgebiete werden weltweit abgeholzt oder erliegen Waldbränden. Von Naturkatastrophen hin bis zu Schiffsunglücken, wir haben ein kleines Klimaupdate für Euch. 

Pflanzen haben Durst

Wasserspeicher. Wer nun denkt, dass die extremen Hitzeperioden gar nicht so schlimm seien und auf uns keinen größeren Effekt haben, der:die irrt. Denn auch im geliebten Ruhrgebiet haben wir mit der Trockenheit im Boden zu kämpfen. So bereitet sich die Stadt Bochum mit der AG Trockenheit und über 900 angebrachten  „tree bags“, die bis zu 90 Liter Wasser aufnehmen können, auf die Trockenphase des Sommers vor. So könne die Stadt vor allem jungen Bäumen helfen, Wasser aufzunehmen. Viele Pflanzen, Bäume und Tiere leiden nämlich noch nachwirkend unter den zwei vergangenen Sommern und dem Frühling dieses Jahres. Deswegen rufen die vereinzelten Kommunen auch auf, dass Bürger:innen aktiv mitmachen. Über die „Bürgerhotline“ 0234 910–3333 oder das Bürgerecho  bochum.de/buergerecho  können sie aktiv auf extrem trockene Bäume und Missstände von Teichen aber auch Tieren aufmerksam machen. Der Umstand der Trockenheit der Böden führt auch dazu, dass die Stadt das Abflämmen von Unkraut, das Parken auf Wiesen, das Rauchen von Zigaretten, das Grillen sowie offene Feuer auf öffentlichen Orten ohne Vorkehrung nicht empfiehlt. 

:bena

 

Wasserknappheit

Auch in Deutschland macht sich die durch den Klimawandel verursachte Hitze, und vor allem die Trockenheit, bemerkbar. Immer wieder werden Rekorde aufgestellt: Höchste Temperaturen, längste Dürreperioden, durch die Trockenheit bedingtes Sterben von Bäumen und verringerte Ernten. All diese Probleme tauchen in den letzten Jahrzehnten öfter auf als zuvor. Derzeit wird in Regionen Niedersachsens das Trinkwasser knapp, und die Bewohner mussten sich im Supermarkt eindecken. Der Wasserverbrauch sei, wohl durch Bewässerung von Grünanlagen und Befüllung privater Pools, stark gestiegen, weshalb beispielsweise die Gemeinde Lauenau am Wochenende (8. und 9. August) nicht mehr mit Trinkwasser versorgt werden konnte. Sparmaßnahmen und Mitversorgung durch einen benachbarten Wasserverband sorgten jetzt dafür, dass die Krise vorerst überwunden ist. Sparsamkeit sei jedoch bis in den Herbst weiterhin vonnöten, so der Bürgermeister der Gesamtgemeinde Rodenberg.

:kjan

 

 

Kalifornien in Flammen

Extreme Trockenheit führt seit mehr als zwei Wochen dazu, dass der amerikanische Bundesstaat Kalifornien in Flammen steht. Die großen Waldbrände führten beispielsweise schon dazu, dass fast 8.000 Menschen nahe Los Angeles ihre Häuser verlassen mussten. Mit Unterstützung von Hubschraubern und Löschflugzeugen kämpfen hunderte von Feuerwehrleuten darum, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Starke Winde führen dazu, dass sich Funken in alle Richtungen verteilen und das Feuer so unberechenbar wird. Die Winde führen in Kombination mit dem Feuer jedoch auch zur Entstehung von seltenen Wetterphänomenen. So mussten Kalifornische Behörden Einwohner:innen in der Nähe der Sierra Nevada vor einem äußert gefährlichen „Feuer-Tornado“ warnen. Der verheerende Brand, der in drei östlichen Counties der Sierra Nevada wütete, habe eine hohe Rauchsäule gebildet, die sich am Samstag in Verbindung mit starken Winden zu einem feuerbetriebenen Tornado formte.

:kubu

Brände im Amazonas

Es brennt in Brasilien. Nicht nur metaphorisch, sondern seit längerem auch buchstäblich. Im Juli hatte Präsident Jair Bolsonaro zwar offiziell Brandrodungen im Amazonasgebiet verboten, im Vergleich gab es in diesem Monat trotzdem die höchste Zahl an Bränden seit 15 Jahren, so die brasilianische Weltraumagentur INPE. Bolsonaro streitet das jedoch erneut ab, nachdem er bereits im letzten Jahr der EU vorwarf, ungerechtfertigt Kritik an Brasilien zu üben. Internationale Firmen drohten bereits mit einem Boykott Brasiliens und auch einige nationale Unternehmen sehen die Umweltpolitik Bolsonaros als Image- und somit geschäftsschädigend. Die Hochsaison für Waldbrände in Brasilien ist von August bis September. Die bereits katastrophalen letzten Monate geben wenig Hoffnung darauf, dass sich nicht auch in diesen Monaten das Ausmaß der Brände noch mal stark erhöhen wird. Nicht nur diese Krise plagt Brasilien: Ungefähr 15 Prozent der bestätigten weltweiten Corona-Virus Fälle sind auf den südamerikanischen Staat zurückzuführen. Dem Land steht eine in vielen Hinsichten schwere Zeit bevor.

:kjan

Ölpest vor Mauritius

Im Juli war vor dem Urlaubsparadies Mauritius ein japanischer Öltanker auf Grund gelaufen. Der Inselstaat, der eigentlich für seine schönen Strände und bunten Korallenriffs bekannt ist, kämpft aktuell gegen eine Bedrohung für Mensch und Natur, denn seit Anfang August läuft Öl aus dem aufgelaufenen Tanker ins Meer, in der Nähe mehrerer Naturschutzgebiete. Es ist das erste Mal, dass Mauritius eine solch verheerende Umweltkatastrophe trifft. Unter Hochdruck kämpfen die Menschen dort um das Schlimmste zu verhindern, denn das Öl bedroht nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensgrundlage der Einwohner:innen. Tote Fische und ölverschmierte Krabben wurden ans Ufer gespült, das Öl hat die Strände erreicht. Rund 1.000 Tonnen der Ladung sind bisher ins Meer geflossen, ein Teil hatte jedoch abgepumpt werden können. Mittlerweile ist der Frachter, verursacht durch die Strömung, in zwei Teile zerbrochen. Der vordere Teil des Schiffs soll nun vorsichtig abgeschleppt und knapp 1.000 Kilometer vor der Küste versenkt werden.

:kubu

 

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