Bild: Black is Power: Beyoncé und ihr neues Filmprojekt „Black is King“ , Don't Beylive the Hype Bild:bena

Review. Vergangenes Jahr kam das Remake des Zeichentrickklassikers König der Löwen in die Kinos. Mit dem Film droppte Beyoncé auch einen alternativen Soundtrack, der den offiziellen um Längen schlug. Nun veröffentlicht sie das Album als Filmprojekt. 

Die Geschichte von Schwarzen Menschen ist jahrelang aus dem Blick von weißen erzählt worden. Eine Geschichte, die sie nicht als Menschen sehen hat lassen, in der ein stiller Protest als Gefahr gesehen wurde und das Leben nicht als gleichwertig angesehen wurde. Die Liste des weißen Narrativs ist lang und bestimmt bis heute die Leben Schwarzer Menschen. Dieser fremdbestimmten Erzählung möchten einige Filmemacher:innen nicht mehr folgen und schaffen eigene Werke. So auch Beyoncé: schon bei ihrem sechsten Studioalbum „Lemonade“ begab sie sich für eine R‘n‘B und Pop-Sängerin auf ungewohntes Terrain und zeigte sich Schwarzer und feministischer und vor allem politischer als je zuvor.    

Nun erschien am 31. Juli „Black is King” auf Disney Plus und für viele war im Vorhinein klar, dass es ein emotionales Werk sein könnte, da die Lieder zu dem visuellen Album schon bekannt waren und vor allem in der Schwarzen Community auf großen Anklang stoßen. Beyoncé arbeitete mit Künstler:innen aus der afrikanischen Musikszene und erzählte mit ihnen das Narrativ des König der Löwen neu. So auch bei „Black is King“. Es feiert nicht nur die Lehren des König der Löwen, die es braucht, damit Simba den Thron zurückerobern kann, sondern wird von Schwarzen starken Stimmen erzählt, die sich empowernd und selbstbestimmt zeigen. Viel mehr noch präsentiert sie die reiche Kultur, Schönheit, Kraft, Tradition und Güte der Schwarzen Menschen, die ihnen jahrelang abgesprochen wurde. 

Vielmehr stellt es Fragen, die vor allem Afroamerikaner:innen nicht gerne beantworten können oder wollen. Zu tief sind die Narben der Leben, die ihre Vorfahren leben mussten. Doch Beyoncé ist sich dessen bewusst und startet symbolisch am Ufer, das vor Jahrhunderten für viele unserer Vorfahren der Startpunkt in ein schmerzhaftes Leben war. Doch sie startet mit dem Song „Bigger“ und den Worten: If you feel insignificant, you better think again/ Better wake up because you‘re part of something way bigger. Es wird schon in den ersten Minuten klar, welche Message sie mit diesem Visual transportieren möchte: Empowerment! Und das mit Erfolg – sie fokussiert sich auf das Positive, das uns die Zeit mitgegeben hat und schafft dies, indem sie kulturelle Vielfalt darstellt und feiert die König:innen der vergangenen Zeit und gibt den Zuschauer:innen Zeit und Kraft, um selbst zu interpretieren. 

Was sich hier so schön und stärkend liest, hat aber auch eine Kehrseite. Denn der Kritik der Romantisierung vergangener Tage muss sich Queen B stellen. Vor allem sind Aktivist:innen empört über die Darstellung Schwarzer Körper in „Black is King“. So beschrieb Judicaelle Irakoze über die Glorifizierung Schwarzer Körper: “Honoring our ancestor sisn’t about creating false illusions of who they were or how they lived. Being dishonest to ourselves with these royal narratives, ingrained in the elite extravaganza of the continent won‘t change the fact that the master’s tools will not dismantle the master’s house (shout out to Audre Lorde). Black capitalism, Black imperialism, Black monarchies were never our freedom. And they won’t be even if we add Black faces to these systems. They will still oppress the Black community since they are rooted in anti-Blackness.“ Und nicht nur das: auch, dass Beyoncé den afrikanischen Vibe versprüht und sich als Mamaafrika präsentiert. Jedoch war der Kontinent meist unterrepräsentiert auf ihren Welttourneen, vielmehr wurden ihre Szenen in Amerika gefilmt. Alles in allem ist „Black is King“ ein schönes Projekt, um Blackselflove zu präsentieren, der nicht mal im besungenen Motherland verfügbar ist.
Doch dear White People: Wenn Ihr Euch nun vom afrikanischen Spirit gecatched fühlt, es ist nur ein Film!                      

:Abena Appiah

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