Gerechtigkeit. Forscher:innen haben eine Protestaktion organisiert, die die systematischen Rassismusprobleme ihrer Forschung und ihrer Berufswelt aufarbeiten will. 

Sogar noch mehr als viele andere Bereiche ist die Universität und der Einstieg in die Wissenschaft von strukturellen Rassismusproblemen betroffen. Denn der Einstieg in die sozial und akademisch hoch gestellten Positionen ist denen besonders erschwert, die in ihrem Leben mit Vorurteilen, ungleichen Behandlungen und systematisch-rassistischen Nachteilen zu kämpfen haben. Im Anschluß an die Ermordung des Schwarzen Mannes George Floyd durch einen Weißen Polizeibeamten in den Vereinigten Staaten, haben nun auch zahlreiche Wissenschaftler:innen reagiert und sich den Protesten angeschlossen, die mittlerweile eine globale Reichweite erlangt haben. Beteiligt an den Protesten haben sich unter anderem Physiker:innen, die sich unter dem Namen „Particles for Justice“ zusammengeschlossen haben. Für einen Tag haben sie daher am vergangenen Mittwoch, den 10. Juni ihre Arbeit niedergelegt und zur Reflexion über Probleme in ihrem Feld aufgerufen. Die Physiker:innen erklärten: „Sich einen Tag lang einzusetzen ist nicht genug. Wir halten Teilnehmer:innen dazu an, zumindest einen Teil des Tages zu nutzen, um langfristige Pläne für anhaltende Maßnahmen zur Unterstützung von Schwarzen Leben zu machen.“ Auch die renommierte naturwissenschaftliche Fachzeitschrift Nature hat sich beteiligt und nur Forschungsergebnisse veröffentlicht, die direkt zur Unterstützung Schwarzer Menschen beitragen oder die die weiterhin aktive globale Corona-Pandemie betreffen. 

Unter den Hashtags #ShutDownAcademia, #ShutDownStem und #Strike4BlackLives haben Wissenschaftler:innen über ihre Erlebnisse mit Rassismus und ihre Rolle als nicht-Schwarze Menschen reflektiert. Auf der Website shutdownstem.com erklären sie: „Unsere Forschungsberichte werden zu Pressemitteilungen, Büchern und Gesetzgebungen, die anti-Schwarze Narrative verstärken. In den STEM-Fächern erschaffen wir Technologien, die jeden Teil unserer Gesellschaft betreffen und routinemäßig gegen Schwarze Menschen angewendet werden.“        

    :Stefan Moll 

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