Bild: Arbeitsrecht und Ausbeute Symbolbild: bena

Kommentar. Im Sport kennen wir keine Unterschiede! Wir bewerten rein rational und nach Leistung! Dieses Wunschdenken zeigt sich in den Spielstätten Europas als blanke Lüge.

Dieses Jahr zählt ganze zwei Monate und schon konnte man den ersten Skandal in „LaLiga“ verbuchen. Iñaki Williams, ein baskischer Flügelstürmer des Vereins Athleitic Bilbao erlebte am 25. Spieltag in der 69. Minute etwas, das in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit gewann. Während andere Spieler bei der Auswechslung leistungsbedingtes
Feedback in Form von tosendem Applaus oder „Buh-Rufen“ bekommen, durfte Williams sich rassistische Kommentare anhören. Denn Williams ist kein „normaler“ Spanier, er ist der Sohn eines ghanaischen Vaters und einer liberianischen Mutter. Seine Hautfarbe ist Schwarz. Ein Unterschied, der manch Fan zum Tier werden lässt und den besten Mix aus „Hurra, die Affen sind wieder da!“ spielen lässt. Und klar, der Club duldet dieses Verhalten nicht  welches Laut offizieller Aussage des Vereins „sehr traurig“ sei und dass sie selbst Spieler in den Reihen haben, die eine höhere Pigmentierung haben als andere. Dennoch ist es kein Einzelfall. Mit Romelu Lukaku und Chris Smalling wurden zwei Spieler in der Serie A zur Bewerbung eines Spieltages und des Topspiels zwischen AS Rom und Inter Mailand in der Sportzeitung Italiens mit der Headline „Black Friday“ angekündigt. Während die Offiziellen des Vereins und die Liga es pietätlos fanden, empfand der Chefredakteur die Kritik für unangemessen: „Eine Lobpreisung auf das Anderssein, der Stolz des Andersseins, der großartige Reichtum des Andersseins“, so Ivan Zazzaroni und weiter hieß es eine „unschuldige Überschrift“ werde „von jenen vergiftet, die Gift in sich haben“.

Aber ist das  wirklich so? Gerade in Italien kommen immer wieder negative Meldungen über den Umgang der Fans mit rassistischen Äußerungen ans Licht. Die Situation ist dort mittlerweile so schlimm, dass schon Spielerberater dunkelhäutigen, jungen Spielern nicht empfehlen in diese Liga zu wechseln, da es sich negativ auf den Werdegang des Spielers auswirken könnte. Dessen ist sich die Liga bewusst und initiierte eine Anti-Rassismuskampange. Und wie könnte man so eine nachhaltig gestalten? Richtig! Mit Affen, denn wir alle stammen vom Affen ab, nur mit dem kleinen Unterschied, dass „nur Schwarze Menschen/Spieler“ direkt mit den Primaten verglichen werden, da sie Optisch ähnlich sind.
Was auf Vereins- und Ligaebene schon schlimm ist, findet in der Nationamannschaft seinen Höhepunkt. Die französische Nationalmannschaft holte 2018 den Weltpokal. Eine Mannschaft, die ohne Kolonialisierung nicht so ausgesehen hätte, wie sie zur WM aufgetreten ist. Ein Hoch auf die Globalisierung, doch was ist, wenn diese Mannschaft nicht erfolgreich das Turnier verlassen hätte? Dieses Beispiel konnten wir in anderen Nationen sehen. So sagte Lukaku, dass er bei Erfolg ein Belgier sei, und bei Misserfolg ist er der Kongolese, der sich in das Land gezeckt hat – ungeachtet dessen, ob er dort geboren wurde oder nicht. Schwarze Spieler haben nicht das Recht, sich als „nicht Afrikaner“ zu fühlen, wenn die Mannschaft verliert. Wie die Stimmung im Stadium zeigt. Auch wenn die Mitte der Gesellschaft so etwas nicht toleriert, wird selten Zivilcourage gezeigt. Und wenn einer mal was gegen rassistische Äußerungen  sagt, so wie André Voigt beim Spiel Deutschland gegen Serbien, wird er gezügelt und nicht jene, die meinen, ihr rassistisches Gedankengut zu teilen. Ein Gutes hatte die Aktion dennoch, er nahm die Pöbler auf und teilte es in den Sozialen Medien. Darauf stellten sich die Täter  der Polizei.
Doch was bringt einem das alles, wenn die Organisationen nicht Handeln und selbst abstrafen? Denn Fakt ist, solang es nur cute Werbespots gibt, in denen Mann „no to Rascism“ sagt, wird sich auf der Tribüne nix ändern.
:Abena Appiah

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