Bild: Jahrestag der Reichspogromnacht Bild: Aktionswochen gegen Antisemitismus

Veranstaltungsreihe. Auch in diesem Jahr finden die Aktionswochen gegen Antisemitismus an der RUB statt. Wir geben euch einen Überblick.

Nicht erst seit dem rechten Terroranschlag in Halle ist deutlich, dass es in Deutschland ein Antisemitismus-Problem gibt. Steigende Zahlen von Anschlägen auf Synagogen sowie Übergriffe auf Juden* und Jüdinnen* und immer wiederkehrende antisemitische Symbole und Figuren, die von Politiker*innen sowie Aktivist*innen bedient werden, haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass in der Nachkriegszeit und durch die 68er-Bewegung bei weitem nicht alle Jüd*innenfeindlichkeit beseitigt wurde.

Daher finden bereits zum dritten Jahr in Folge die Aktionswochen gegen Antisemitismus an der RUB statt. Diese sind Teil der bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus von der Amadeu Antonio-Stiftung und finden rund um den Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. und 10. November statt. An der RUB werden sie von hochschulpolitischen Listen wie der Linken Liste (LiLi), den Grünen und Alternativen Student*innen (GRAS) und der JuSo-Hochschulgruppe Bochum, den Fachschaftsräten Sozialwissenschaft, Psychologie und Geschichte sowie dem Autonomen Frauen*Lesbenreferat und weiteren Organisationen unterstützt.  „Auch die Universität ist kein Ort frei von Antisemitismus und Relativierung dessen“, schreibt Cristian Luckardt, Mitorganisator der Aktion und StuPa-Mitglied für die Linke Liste. Das haben die Organisator*innen im vergangenen Jahr selbst zu spüren bekommen. Denn ihnen gegenüber wurde mit Gewalt gedroht und Phrasen wie „Vergast sie alle“ und „Heil Hitler“ ausgerufen. Auch wurde der Antisemitismus der AfD immer wieder relativiert. Daher sei es wichtig, auch weiterhin aufzuklären und nicht davon auszugehen, dass die Universität frei von Antisemitismus ist.

:Stefan Moll

Judentum in China
In Europa selten thematisiert, widmet sich der Vortrag der JuSo-Hochschulgruppe dem jüdischen Leben und der Frage nach antisemitischen Strukturen in China, beispielsweise anhand der jüdischen Gemeinschaft in Kaifeng.
• Donnerstag, 7. November, 18 Uhr. Ruhr-Uni, GB 03/42. Eintritt frei.

Zur Psychologie von Opfern und Täter_innen im Konzentrationslager
Erneut organisiert der Fachschaftsrat Psychologie den Vortrag zur Opfer- und Täter*innenpsychologie. Wer im vergangenen Jahr aufgrund der knappen Raumverhältnisse keinen Platz mehr fand, kann dieses Jahr aufatmen, denn für reichlich Plätze ist im HZO gesorgt. Wer bereits einen kleinen Einblick erhalten möchte, kann unseren Bericht des Vorjahres lesen (:bsz 1190).
• Dienstag, 12. November, 18:30 Uhr. Ruhr-Uni, HZO 60. Eintritt frei.

Antisemitismus in der AfD
Häufig gibt sich die AfD als anti-antisemitisch. Warum diese Eigendarstellung nicht richtig ist und welche antisemitischen Positionen in der AfD vorhanden sind, erklärt Tim Ackermann, Bildungsreferent beim DGB-Bildungswerk (Deutscher Gewerkschaftsbund), in einem Vortrag.
• Mittwoch, 13. November, 18 Uhr. Ruhr-Uni, GB 03/42. Eintritt frei.

Antisemitismus von Links: Traditionen und Kontinuitäten
Dass Antisemitismus nicht nur von rechts kommt, sondern lange Teil deutscher, linker Szenen ist und weshalb dieser immer noch präsent ist, wird in einem Workshop, der durch die Liste GRAS organisiert wird, ergründet. Aufgrund der Workshopstruktur liegt die Teilnehmer*innenhöchstzahl bei 30 Personen. Kommt also rechtzeitig!
• Freitag, 15. November, 18 Uhr. Ruhr-Uni, GB 03/42. Eintritt frei.
 

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