Kommentar. Die Formel der Krankenkassen ist einfach: Je mehr BAföG einige Studierende bekommen, desto mehr zahlen alle Werkstudis und Studis über 25.

Da war er wieder – der Brief von der Krankenkasse. Dies bedeutet entweder Werbung oder Beitragserhöhung. Zum Start des neuen Semesters konnte es natürlich nur Option zwei sein. Nun also schon wieder! Bis zu 110 Euro an die Krankenkasse und das obwohl das eigene Einkommen gleich bleibt. Nicht zu vergessen, dass andere fixe Kosten bleiben, wie zum Beispiel Miete oder Strom. Für Empfänger*innen der staatlichen Förderung fällt das Ärgernis geringer aus, denn sie erhalten für die Krankenversicherung einen Zuschlag, sodass sie für unter 10 Euro versichert sind.
Diese Ungleichheit resultiert aus den Versicherungsbeiträgen, die sich aus 10,22 Prozent des BAföG-Höchstsatz, einem durchschnittlichen kassenindividuellen Zusatzbeitrag  von etwa 0,9 Prozent und dem Beitrag der Pflegeversicherung zusammensetzen. Für Studierende, die keinen Anspruch auf BAföG haben, ist das eine Summe, die das Student*innenbudget um einiges kleiner macht. Denn viel mehr zu verdienen, bringt Werkstudierenden meist nichts, da sie in erster Linie Student*innen sind und diese Arbeitsgruppe an strickte Regularien gebunden sind. Sonst kann es dazu kommen, dass sie den Status an der Uni verlieren können. Das Prinzip ist einfach: Nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten und bloß nicht zu viel über dem Mindestlohn die Stunde verdienen, denn sonst darf man am Ende des Jahres Steuern nachzahlen.

Grundsätzlich ist eine Erhöhung des BAföGs erstmal etwas Gutes. Dennoch gibt es immer wieder Leidtragende, die von der Steigerung des Höchstsatzes nichts haben und das muss sich ändern. Studierende, die in einem Hartz-IV Haushalt leben, über 25 sind und kein BAföG bekommen sowie Werksstudierende: Die können gucken, wo sie bleiben. Da stellt sich die Frage, ob Familien mit Hartz-IV einfach nicht mehr als Bedarfsgemeinschaft gesehen werden oder arbeitende Studierende, nicht direkt über den Arbeitgeber versichert werden können. Die Antwort darauf ist: Nö, zu kompliziert.
Um zu sparen, vergleicht die Beiträge der Kassen, denn ein Wechsel kann bis zu 190 Euro im Jahr einsparen. Das kann monatlich für den*die ein*e oder andere*n viel ausmachen.           

:Abena Appiah

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