Bild: Wie schön ist unsere Uni? Bild: leda

Kunstgeschichte. In der Universitätsbibliothek befindet sich aktuell eine Ausstellung zur Bauart der RUB.

Seit dem 26. September und bis Ende Oktober können Interessierte die studentische Ausstellung ,,RUB: brutal schön?‘‘ im Erdgeschoss der UB besichtigen. Ebenfalls seit dem 26. September, allerdings bis zum 24. November, befindet sich die Ausstellung ,,SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster!‘‘ des Deutschen Architekturmuseums im Musischen Zentrum.

Die studentische Ausstellung entstand aus einem Praxisseminar der Kunstgeschichte heraus. Geleitet wird sie von Prof. Cornelia Jöchner, der die Idee zu dem Seminar kam, als die Kanzlerin Dr. Reinhardt sich bemühte, die Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums an die RUB zu holen. Jöchner erklärt: ,,Es erschien mir wichtig, hier auch einen Beitrag vor Ort zu leisten. Die Architektur der RUB auf Stilmittel des Brutalismus hin zu untersuchen, schien mir eine lohnende Aufgabe für ein Praxisseminar. Begleitet war dies von einem Seminar zur Architektur des Brutalismus, sodass zeitgleich gewissermaßen Theorie und Praxis angeboten wurden.‘‘ An der Ausstellung waren 20 Studierende beteiligt. Ein Projekt in diesem Sinne ist in der Kunstgeschichte nicht üblich. So Jöchner: ,,Normalerweise sind Architekturausstellungen im Praxismodul der Kunstgeschichte eher selten. Von daher schien das eine gute Gelegenheit, das an einem Beispiel direkt aus unserer Umgebung zu exemplifizieren.‘‘ Andreas Nowak, studentische Hilfskraft und Seminarteilnehmer, berichtet, dass aus zeitlichen Gründen außerhalb des Seminars weitere Planungstreffen stattfanden: ,,Bei diesen Planungstreffen konnte jeder von uns Ideen einbringen, über die diskutiert wurden. Manche haben wir im Plenum verworfen, andere wurden in die Ausstellung mit einbezogen. Frau Jöchner hatte als Seminarleiterin und Ideengeberin eine Schlüsselrolle inne und moderierte die Treffen, aber jede Entscheidung wurde in der Großgruppe besprochen, sodass jeder zum Schluss einen Teil zur Planung dieser Ausstellung beitragen konnte.‘‘

In der Universitätsbibliothek können Besucher*innen nun einen Nachbau sowie mehrere Fotos und Erklärungen finden. Beispielsweise finden sich Erläuterungen zur Materialität der RUB, den verschiedenen Gebäuden und Achsen des Campus sowie der Kunst an den Gebäuden.

,,Besonders interessant am Baustil der RUB ist die Vielfalt, in der hier mit Beton gearbeitet wurde‘‘, so Jöchner. Dies fiele an mehreren Stellen auf, zum Beispiel ,,am Audimax mit seinem polygonalen Dach, das auf markanten Strebepfeilern ruht‘‘ oder an den Pfeilern der UB. ,,Trotz solcher Schmuckelemente werden im Brutalismus die eigentlichen Funktionen des Baus – Tragen, Lasten, Versorgungselemente – offen gelegt. Das hat viele Menschen nach der Eröffnung der Universität verstört, da es neu war und nach einer sehr ungekünstelten Architektursprache schien. Im Rahmen unserer Ausstellungen können wir zeigen, dass diese Art zu bauen eine weltweite Strömung war, die in der Bundesrepublik gegen die Architektur unter dem Nationalsozialismus gerichtet war und in den jungen unabhängig gewordenen Ländern ein Ausdruck ihres neuen Selbstbewusstseins war.‘‘

:Charleena Schweda

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