Bild: Neue Gefährt*innen – Bilbo Beutlin, Hermine Granger, Sherlock Holmes und Katniss Everdeen. , Wenn man mal nichts lesen will Bild: fufu

Unitheater. Vergangenen Sonntag gab es im Zuge einer öffentlichen Probe im MZ der Ruhr-Uni Bochum einen Vorgeschmack darauf, was am 28. und 29. Juni gezeigt wird.

Die Studiobühne im Musischen Zentrum (MZ) bietet am kommenden Wochenende den Schauplatz für ein Ensemble Musical der Showgruppe Legendary. Unter dem Namen „Es steht geschrieben…“ wird an zwei Abenden jeweils um 19:30 Uhr eine musikalische Abenteuerreise von Lieblingen aus der Weltliteratur bestritten. Bei der Inszenierung handelt es sich um die mittlerweile dritte Produktion des 28-köpfigen Legendary Kollektivs. „Ich habe die Gruppe auch als Ausprobierbühne gegründet, für Menschen, die noch nicht so viel Erfahrung mit Theater haben oder sich vielleicht noch nicht so viel trauen und Sorge haben, in etwas fester etabliertere Gruppen reinzugehen. Es soll Raum bieten für alle Leute, die Lust haben, was zu machen“, heißt es seitens Sarah Sodke, Drehbuchautorin des Musicals und auf der Bühne in der Rolle der Katniss Everdeen aus der „Tribute von Panem“-Reihe zusehen.
Ganz nach Avengers Manier werden hier Lieblinge aus verschiedenen Werken vereint, um gemeinsam das Böse zu bekämpfen. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Comicfiguren, sondern um Literaturheld*innen wie Hermine Granger, Sherlock Holmes, Bilbo Beutlin, Aschenputtel und Katniss, die gegen das tiefblaue Böse der Tinte kämpfen und eben mit oder auch über das Singen. Dies geschieht hier auf der Musik von bekannten Popliedern und Musical „Evergreens“ mit neu verfassten deutschen Texten. Besonders das Lied der bösen Königin sticht hervor, die das Leid, ihres schlechten Rufs besingt. Ebenso die Musicalnummern, in denen große Teile des Ensembles eingebunden sind, machen Spaß.

Ein bisschen schade ist nur, dass es sich bei den Hauptprotagonist*innen in dem Werk vorallem um Figuren handelt, die eher in der jungen Literatur und modernen Popkultur angesiedelt sind. Aber es treten auch einige Figuren aus den Klassikern, beziehungsweise alten Schinken auf, leider meist in Nebenrollen. Diese sorgen aber für viele komödiantische Momente in der Geschichte. Ein verrückter Woyzeck in der Gruppe der Abenteurer*innen wäre aber beispielsweise auch witzig gewesen.
Für Theaterfreund*innen und Leser*innen in ihren Zwanzigern sind aber eine Menge Pop-Kultur-Referenzen und Witze in dem Musical versteckt und Running Jokes, wie das ständige Ansprechen des Bilbo Beutlin von seinem neuen Weggefährten Sherlock Holmes mit dem Namen seines Partners Watson, funktionieren gut. Generell ist die Chemie des Bilbo-Sherlock Duos für viele unterhaltende Momente verantwortlich, anspielend auf die Cumberbatch-Freeman Kombination aus der BBC-Serie Sherlock.

Das Stück hat eine Dauer von knapp 2 Stunden und 20 Minuten. Regie führten Rico Großer und Oliver Kotzem, Dramaturgie und Choreographie wurden von Sarah Sodke und Annie Henigan erarbeitet. Als Zuschauer*innen sind alle herzlich eingeladen, um im MZ an der amüsante Reise durch den Kosmos der Bücherwelten teilzunehmen.                                        

:Christian Feras Kaddoura

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