Bild: Mittlerweile kaum noch wegzudenken: K-Pop Musik., Ein Blick hinter die Fassade CC0

Kommentar. Hinter der fröhlichen Fassade des K-Pops verstecken sich extreme Regeln. Die Industrie kreiert ein problematisches Ideal.

Niemand kann dem K-Pop Phänomen mehr entkommen, ob man nun der größte Fan oder einfach nur genervt ist. Es scheint, als würde jede Playlist in deutschen Geschäften mindestens zwei K-Pop Lieder enthalten müssen. Auf den sozialen Netzwerken findet man von Zeitschriftenartikeln bis Selfies der einzelnen Musiker*innen so ziemlich alles. Und dabei scheinen die Künstler*innen, auch Idols genannt, beinahe dauerhaft zu lächeln. Der Großteil der Musik ist up-beat und überall sind bunte Farben. Doch unter der Oberfläche sieht nicht alles so rosig aus.


Extreme Regeln und Druck

Hinter der koreanischen Popmusik steckt ein ausgefeiltes System: bevor eine Band gegründet wird, müssen die Mitglieder oft jahrelang als Trainee arbeiten. Dabei lernen sie die strikten Regeln der Industrie kennen und müssen sich ihnen anpassen, ohne jedoch die Sicherheit zu haben, angenommen zu werden. Als K-Pop Star muss man nicht nur musikalisch und tänzerisch talentiert sein, sondern auch äußerlich einem bestimmten Ideal entsprechen und ein – scheinbar – skandalfreies Leben führen. Neben strikten Diätplänen und jeder Menge Make-Up schließt dies auch ein ständiges Whitewashing ein. Auch das Image ist wichtig, doch ein Skandal ist in Südkorea etwas anderes als in Deutschland. Zum Beispiel soll ein Idol, um für alle Fangirls und –boys begehrenswert zu wirken, single, tattoofrei und heterosexuell sein – oder zumindest so wirken. Das heißt, dass die Stars offiziell nie in Beziehungen und jegliche LGBTQ+ Themen tabu sind. K-Pop stellt damit eine augenscheinliche Idealwelt nach einer bestimmten Norm dar, in die jedes Idol zu passen scheint – ob es nun der Wahrheit entspricht oder nicht.
Diese Darstellung einer universellen Norm ist nicht nur für die Idols schwierig, sondern auch für Fans. Besonders junge Fans müssen sich in ihren Vorbildern oft repräsentiert sehen. K-Pop stellt eine Exklusivität dar, die für alle Beteiligten problematisch ist.
                       

  :Charleena Schweda

0 comments

You must be logged in to post a comment.