Bild: Rückfälle bei Leukämiepatient*innen verhindern: Der auslösende Gendefekt lässt sich eventuell mit Medikamenten behandeln. , Leukämie Rückfälle mit Medikamenten verhindern Symbolbild

Forschung. Welche genetischen Veränderungen für Rückfälle nach Knochenmarkstransplantationen verantwortlich sind, konnte ein Forscher*innenteam der Uni Duisburg-Essen (UDE) herausfinden.

12.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Leukämie, so das
kompetenznetz-leukaemie.de. Durch eine Immuntherapie, eine Knochenmarkstransplantation, kann vielen von ihnen geholfen werden. Nach einer Bestrahlung oder Chemotherapie werden neue Stammzellen übertragen, die dann sogenannte Effektorzellen bilden können, welche dann eventuell verbliebene Tumorzellen vernichten. Dennoch kommt es bei einigen Patient*innen zu Rückfällen, etwa ein Drittel der Behandelten sind davon betroffen.
Ein Viertel der Rückfälle ist auf ein dauerhaft verändertes Genom der Tumorzellen zurückzuführen. Das fand eine internationale Forscher*innengruppe der UDE und des Uniklinikums Essen bereits in einer vergangenen Untersuchung heraus. Die übrigen dreiviertel der Rückfälle konnten die Forscher*innen jetzt auf einen regulierbaren Gendefekt zurückführen, der gegebenenfalls medikamentös zu behandeln ist.
Prof.  Katharina Fleischhauer, Leiterin des Instituts für Zelltherapeutische Forschung am Uniklinikum Essen, erklärt, dass die Veränderung die Immunantwort betreffen würde und sich in zwei Gruppen unterteilen ließe: „Entweder sind Gene betroffen, die von den Effektorzellen erkannt werden, oder sie hemmen ihre Aktivität.“ Gleich sei in beiden Fällen, dass die Leukämiezellen nicht zerstört würden und die Patient*innen dementsprechend einen Rückfall haben.
Derzeit arbeiten die Forscher*innen der UDE und des Uniklinikums  Essen mittels Laborversuchen daran, dem Gendefekt medikamentös entgegenzuwirken. Hoffnungsträger der medikamentösen Behandlung sind unter anderem Zytokine, eine Gruppe von Proteinen, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren, oder Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Beide werden bereits in anderen Bereichen der Immuntherapie klinisch eingesetzt und könnten auch bei der Behandlung von rückfälligen Leukämiepatient*innen Erfolg bringen.

:Kendra Smielowski

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