Bild: Schwermetalle aus Grunndwasser filtern

Forschung. An der Nachbaruniversität UDE wurde eine neue Methode zum Reinigen des Grundwassers von giftigen Schwermetallen wie Blei, Arsen und Chrom entwickelt. Ende des Monats wird eine Doku dazu gezeigt.

Schwermetalle im Grundwasser sind ein großes Problem. Gerade in alten Industriegebieten, aber auch bei Industrieanlagen, die noch in Betrieb sind, ist kontaminiertes Grundwasser ein bestehendes Gesundheitsrisiko. Ein neues Verfahren, entwickelt im Biofilm Centre der Universität Duisburg-Essen, kann das bisher angewandte Pump-and-Treat-Verfahren ablösen. Bisher wurde das Grundwasser mittels Pumpen an die Oberfläche geholt und dort aufwendig von den Schadstoffen befreit. Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch kostspielig.
Bei der neuen Methode, die unter dem Projektnamen „ReGround“ an der Uni DuE entwickelt wurde, werden spezielle Eisenoxid-Nanopartikel in die Gesteinsschichten injiziert, die das Grundwasser von Schwermetallen wie Chrom, Arsen, Blei und Kupfer reinigen. Chemikerin Dr. Beate Krok von der UDE erklärt die Reinigung: „Dort überziehen die Partikel die Oberfläche des Sediments und bilden eine Adsorptionsbarriere: Wenn das kontaminierte Wasser  hindurchfließt, werden die Schwermetalle dauerhaft zurückgehalten und können sich nicht weiter ausbreiten.“ Von Vorteil sind bei dem neuen Verfahren, dass es ohne große bauliche Maßnahmen binnen weniger Tage einsatzbereit ist. Somit ist es auch in schwierigen Geländen einsetzbar und  ist sogar in Industrieanlagen anwendbar, die noch in Betrieb sind.  
Das Reinigungsverfahren mittels Nanopartikeln wurde bereits in drei Testläufen erfolgreich angewandt.  An drei kontaminierten Standorten in Spanien, Portugal und Deutschland (nahe Köln) konnte die Qualität des Grundwassers verbessert werden.
 

Dokumentarfilm und Fragerunde

Im Zuge der Forschungsarbeit ist ein 35-minütiger Dokumentarfilm entstanden. „The ReGround Project“ wird am 29. Januar an der Uni DuE uraufgeführt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, mit den Forscher*innen Professor Rainer U. Meckenstock, Dr. Beate Krok, Dr. Sadjad Mohamadian und den Filmemacher*innen ins Gespräch zu kommen.

Kendra Smielowski

Uraufführung Dokumentarfilm „The ReGround Project“ mit anschließendem Gespräch mit den Forscher*innen.
• Dienstag, 29. Januar, 18 Uhr. Hörsaal S05 T00 B59, Campus Essen. Eintritt frei.
 

 

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