Bild: Labor der ResidentInnen: Vielfältig und eindrucksvoll. , RuhrresidentInnen 2017 zeigen ihre Ergebnisse in einer Ausstellung Bild: mag

Ausstellung. Vergangene Woche eröffnete die Abschlussausstellung der „Ruhr.Residence 2017“ im Kunstmuseum Bochum. In der Ausstellung lassen die ResidentInnen ihre Recherchereisen mit Fotos, Videos, Installationen und Performances Revue passieren.

Die KunstVereineRuhr entwickelten das Programm zur Unterstützung junger KünstlerInnen. 2016 gab es das erste Residenzprogramm. Es bietet finanzielle 

Unterstützung, durch die man innerhalb von drei Monaten reisen kann. Bei dem Projekt gibt es zwei Varianten der Recherche. Im Bereich GO können die ResidentInnen in ein Land reisen, das für ihre künstlerischen Forschungsgebiete relevant ist. Dort erhalten sie Eindrücke und entwickeln ihre Ideen weiter. Im Bereich RETURN erhalten KünstlerInnen, die außerhalb des Ruhrgebiets leben, die Gelegenheit, für drei Monate in die Region zu kommen und hier ihre Konzepte auszubauen. In diesem Jahr nahm bei RETURN als Einziger der Resident Martin Schepers an der Ausstellung teil.

Bei GO waren es acht ResidentInnen, die die Gelegenheit zu einer Recherchereise nutzen: Lisa Domin, Sebastian Forkarth, Lena von Goedeke, Alexander Luna, Mira Mann, Denise Ritter, Julia Sellmann und Esther Manon Siddiquie.

Ausstellung als Labor

Die Ausstellung wird als Labor bezeichnet, denn es werden keine abgeschlossenen Werke gezeigt, sondern Zwischenstände der Recherchearbeiten, die über das Residenzprogramm hinaus führen. Es ist ein Zwischenstopp für weitere Reisen. Bis zum 22. Dezember gibt es die Gelegenheit, die Recherchearbeiten im Kunstmuseum Bochum zu besuchen.

Die Themen der Untersuchung sowie die bereisten Länder sind ganz unterschiedlich. So geht es zum Beispiel um den Klimawandel in Peru, den früheren Neutralstaat Moresnet in Belgien oder deutsche AuswandererInnen in den Pyrenäen.

Verschiedene Reiseziele und Konzepte

Denise Ritter, die sich für Klanginstallationen interessiert, ergründete im Saarland das Ende des Bergbaus. Sie stellte sich die Frage: „Was ist aus der Region geworden?“ Doch bemerkte sie bei ihrer Reise: „Es war nicht so einfach wie gedacht.“ Bei ihrer Recherche stieß sie auf Widerstand und Misstrauen. Insgesamt führte sie 17 Gespräche mit BergarbeiterInnenn, Bergbaugeschädigten, BergbaugegnerInnenn und Angehörigen. In der Ausstellung präsentiert sie verschiedene Aussagen, die bei den oftmals emotionalen Interviews entstanden. 

Lena von Goedecke beschäftigte sich mit der Verbildlichung von Daten über Oberflächen. „Was ist der dünne Film, auf dem wir leben?“, fragte sie sich bei ihrer Recherche. Sie erklärt: „Die Welt ist voller verschiedener Oberflächen und Strukturen.“ Diese untersuchte sie in Norwegen im Andoya Space Center, das sich mit den Methoden der Oberflächenabtastung beschäftigt. In ihrer künstlerischen Arbeit verwendet sie Scherenschnitte und zeigt in der Ausstellung eine kleine Installation.

Martin Schepers interessiert sich für das Verhältnis zwischen Mensch und Technik und wie diese sich transformiert. Er hat in Dortmund am Phönixsee eine Idealstadt gefunden. „Ich möchte die Menschen in den Mittelpunkt rücken“, erklärt er. Und so geht es in seiner Recherche um die Menschen in Hörde, einem Stadtteil, der sich verändert. Er präsentiert Bilder des Stadtteils, Zeichnungen von den AnwohnerInnen sowie eine visuelle und auditive Installation.

:Maike Grabow

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