Musik. Das dritte und letzte Mal lädt die Ruhrtriennale zur „Ritournelle“ mit avantgardistischen Beats internationaler KünstlerInnen ein. 

Tanzen zu elektronischer Pop-Musik mit avantgardistischer Geste: Dieser Mix wurde 2015 zum ersten Mal in die Jahrhunderthalle geholt. Für Electro-Fans gehört die „Ritournelle“ seitdem zur festen Institution, bei der internationale KünstlerInnen der elektronischen Pop-Musik die Bochumer Industriekulisse zum Tanzfest verwandeln und dabei Klangteppiche für das Nachtleben weben, die mit Sounds und Rhythmen abseits des Mainstreams experimentieren. Doch mit der dritten Ausgabe verabschiedet sich das beliebte Electro-Festival der Ruhrtriennale vom hiesigen Tanzvolk.
Noch einmal werden die insgesamt vier Bühnen von einem spannenden Line-Up bespielt. Auf der Hauptbühne lädt die Rapperin Mykki Blanco dazu ein, die Hegemonie des Musik-Business zu dekonstruieren. Denn was die patriarchalische Rap-Welt sonst beherrscht, das wird vom weiblichen Alter-Ego des Perfomancekünstlers Michael David Quattlebaum Jr. mit queerem Avantgarde-Pop und subversiven Gesten, die mit dominierenden Geschlechterrollen und Homosexualität spielen, ästhetisch auf den Kopf gestellt.

Interkulturelle Sounds 

Für ästhetische Experimente steht auch der chilenische Solo-Künstler Nicolas Jaas, der in seine House-Musik Referenzen an den US-amerikanischen Jazz und der lateinamerikanischen Musik einfließen lässt. Mit Synthwelten zwischen R’n’B und Post-Dubstep beschallt dagegen Christopher Taylor alias SOHN die Mainstage der Jahrhunderthalle.
Auch bei der letzten Ausgabe der „Ritournelle“ erhalten KünstlerInnen aus der Region die Möglichkeiten, aufzutreten. So legt etwa auf den Außenflächen unter dem Wasserturm Goethebunker-DJ Gerd Janson auf. Interkulturelle Klangwelten werden dagegen in einer Kooperation mit Interkultur Ruhr ausgelotet. Ein Live-Set der Band Africaine 808, Charlotte Bendiks oder der DJ Maboku setzen der westlich geprägten Musikindustrie elektronische Beats aus Angola und Kudo entgegen. Ein letztes Mal also eine Bühne für elektronische Experimente oder die Gelegenheit, den Mainstream wegzutanzen.

„Ritournelle“, Samstag, 18. August, ab 18 Uhr, Jahrhunderthalle Bochum. Eintritt 45 Euro, ermäßigt 22,50 Euro.

:Benjamin Trilling

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