Bild: Kämpfen für jede Ausgabe: Die Redaktion der ak[due]ll geht den parlamentarischen Weg. , Der AStA Duisburg kürzt Auflage der selbst herausgegebenen Zeitung um 40 Prozent Foto: ken

Campusmedien. Die Studierendenzeitung der Universität Duisburg-Essen erschien bisher in einer Auflage von 5.000. Der AStA als Herausgeber der ak[due]ll hat nun die Auflage auf 3.000 gekürzt – ohne die Änderung mit der Redaktion zu besprechen.

Printmedien sterben aus. Digitalisierung ist der Todesstoß für Papier. Jetzt hat das Zeitungssterben scheinbar auch die universitären Printmedien erreicht. Bei der ak[due]ll hat es begonnen. Der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Universität Duisburg-Essen hat als Herausgeber beschlossen, die Auflage zu kürzen und diese Entscheidung auf einer 

AStA-Sitzung gefällt – ohne vorher mit der Redaktion gesprochen oder diese eingeladen zu haben.

Besonders fragwürdig sind dabei die Gründe für die Kürzung. Man wolle einen „digitalen Campus“ weiter vorantreiben und „den entstandenen Umweltschaden der letzten Jahre“ beenden, so der AStA. Dieser sei nicht mehr gutzumachen, argumentiert die Liberale Hochschulgruppe auf Facebook, einen Tag nach der StuPa-Sitzung. Bereits zwei Minuten, nachdem die 

ak[due]ll per Mail über die Kürzung informiert wurde, stellte die Redaktion einen Antrag, die Auflage bis zum Vertragsende zurück auf 5.000 zu setzen. Vorher habe die Redaktion selbst nichts von dem Beschluss oder Plänen dieser Art gewusst. Der AStA räumt an dieser Stelle ein, man habe es versäumt „Redakteure vorab über den Antrag zu informieren“. Weil keiner von ihnen die Sitzung besucht habe, hätten sie erst später von dem Beschluss erfahren, so Gerrit Tapper, Vorsitzender des AStA der Uni DuE.

Kommentarlos beschlossen

Seit der Studierendenparlamentswahl habe es nur zwei Treffen zwischen der Redaktion und dem AStA gegeben. Beide auf Einladung der Redaktion, so Philipp Frohn von der ak[due]ll. Nur eine StuPa-Sitzung vorher habe sich das Studierendenparlament für einen fairen Umgang mit studentischer Presse ausgesprochen und eine von der Redaktion eingebrachte Resolution dazu verabschiedet, erklärt Frohn. „Im Sinne einer vernünftigen Evaluation, die auf Transparenz, einer fundierten Methodik und dem Einbezug aller Beteiligten fußt, hätten wir als Redaktion mit einbezogen werden  müssen“, so Frohn. Dies habe aber nicht stattgefunden. Die Redaktion der ak[due]ll sei stattdessen darauf hingewiesen worden, dass die Sitzungen öffentlich seien und sie hätte kommen können. 

Die ak[due]ll kritisiert die Entscheidung des AStAs scharf. Die liegengebliebenen Ausgaben seien nicht gezählt worden und eine Kürzung um 40% wäre somit ungerechtfertigt und haltlos. „Es fand keine Evaluation statt, weder mit uns, noch mit den Verteiler*innen der akduell, sodass die Entscheidung einer fundierten Grundlage entbehrt“, so Frohn. Der AStA verweist an dieser Stelle auf eingegangene Beschwerden seitens der Hausmeister. Sie beklagen, die ak[due]ll lande stapelweise im Müll.

Kostenersparnis durch Kürzung marginal

Die finanziellen Ersparnisse durch die Kürzung um 2.000 Ausgaben ist gering. 30 Euro spart der AStA pro Ausgabe, erläutert Frohn. „Da wir durch die Studierendenschaft finanziert werden, ist das bei etwa 40 Ausgaben, die wir im Jahr rausbringen, eine Entlastung von etwa 3 Cent pro  Student*in im Jahr.“  Dass diese drei Cent auf die Studis umgelegt und vom Beitrag abgezogen werden, bezweifelt Frohn jedoch stark. Gerrit Tapper vom AStA meint, dass die Kürzung nicht finanziell motiviert gewesen sei. Die bereits bezahlten Gelder würden mit der Druckerei für kommende Auflagen verrechnet werden. „Ziel der Maßnahme war es, den Druck überflüssiger Ausgaben zu vermeiden und damit die Umwelt zu schonen“, so Tapper. 

:Kendra Smielowski

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