Bild: Spuren der Randale: Zum Glück ist nur Glas gebrochen. , Musisches Zentrum: Studierende nach Inszenierung bedroht Foto: dero

Vandalismus. Am Abend des 10. März wurde das Musische Zentrum (MZ) von Unbekannten angegriffen. Acht Studierende und MitarbeiterInnen, die nach einer Inszenierung noch mit Abbauarbeiten zugange waren, fühlten sich bedroht. 

„Wir hörten Geräusche von der Uni-Brücke“, erzählt ein Zeuge. „Als ich dann aus dem Fenster des Musischen Zentrums herausschaute, sah ich eine Gruppe von etwa 12 bis 20 Männern.“ Die Männer sollen nach Angaben des Zeugen zwischen 15 und 25 Jahren alt gewesen sein und aggressives Verhalten gezeigt haben.

„Als sie gesehen haben, dass sie beobachtet werden, haben sie sich ihre Kapuzen über den Kopf gezogen, sind in unsere Richtung gerannt und haben gegen das KulturCafé getreten“, berichtet der Zeuge weiter. „Wahrscheinlich dachten die Männer, dass sie so zu uns gelangen.“ Fabian Höppner von der Studiobühne fügt noch hinzu: „[…] nachdem sie uns am Fenster gesehen hatten, haben sie uns angepöbelt und beschimpft. Daraufhin schmissen sie Sachen gegen das Gebäude, warfen dabei sogar ein Fenster ein“.

Kurz nach Mitternacht rief der Zeuge den Campus-Sicherheitsdienst – die Randalierenden warfen währenddessen ein Fahrrad über die Unibrücke und zündeten eine Mülltonne an. Kurz vor Eintreffen der Wachdienstleute waren die Männer Richtung Uni-Center verschwunden.

Zur Sicherheit doch noch die Polizei

Etwa eine halbe Stunde später wurde aus Angst, den Vandalierenden zu begegnen, doch noch die Polizei gerufen. „Die Polizei war schnell da, aber wir hätten sie sofort rufen sollen. So konnte sie nicht mehr viel unternehmen“, berichtet der Zeuge. Fabian Höppner erklärt zudem: „Also ich (und ich glaube auch alle anderen) habe mich dabei schon wirklich sehr bedroht gefühlt. Zumal wir ja auch nichts gemacht haben, was diese Leute hätte gegen uns aufstacheln können.“ Eine beunruhigende Prognose gab ein Polizist dem ersten Zeugen gegenüber ab: „Er sagte mir, dass wir mit solchen Vorfällen wohl häufiger rechnen können.“ Der Polizist bezieht sich auf einen vorherigen Zwischenfall auf dem Campus. „Immerhin hat der Wachdienst uns angeboten, uns zur U-Bahn zu begleiten“, so Fabian. 

Zerstörung auf dem ganzen Campus 

Bei genauerer Betrachtung ist Vandalismus auf dem gesamten Campus in Form von Beschmierungen und Zerstörung zu finden. Laut Angaben der Bochumer Polizei kam es im Jahr 2016 „lediglich“ zu vier Anzeigen. „Ich gehe davon aus, dass das Dunkelfeld wesentlich höher ist. Aus welchen Gründen auch immer, scheint in einigen Fällen auf die Erstattung von Anzeigen verzichtet zu werden“, sagt Frank Lemanis von der Presseabteilung der Bochumer Polizei. Erkenntnisse zur Motivation der Vandalierenden liegen der Polizei nicht vor – ebenso ist nicht bekannt, ob es sich um RUB-Studierende handelt. Auskunft zur Sicherheitssituation auf dem Campus und die jährlich entstehenden Kosten von mutwilliger Zerstörung sowie die offene Frage, warum es selten zu Anzeigen kommt, gab es bis Redaktionsschluss nicht. 

:Sarah Tsah

 

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