Bild: Hörsaal der TU Dortmund: Studierende protestieren friedlich aber laut gegen Rechts und AfD. , Sitzgelegenheiten für Rechte wurden blockiert Foto: sat

Das ASR der TU Dortmund lud sechs politische VerterterInnen ein, darunter auch AfD-Politiker Matthias Helferich. Im Vorfeld wurden Proteste gegen ihn und die Podiumsdiskussion angekündigt. „Wir haben politische Neutralität gewährleisten wollen und haben alle politischen Vertreter eingeladen, die in den Prognosen die 5 Prozent-Hürde bei den anstehenden Bundes-/Landtagswahlen überwinden würden“, so Cordt, Mitveranstalter und Referent des ASR. Da sich Antifa-Organisationen ankündigten, wurde im Vorfeld von den Veranstaltenden die Polizei informiert und sechs Security-Mitarbeiter engagiert, die sich mit der rechten sowie linken Szene auskennen sollten. 

Tumulte im Foyer

Im Foyer des Hörsaal 1 gab es bereits eine „ungewollte“ politische Einteilung. Stadtbekannte RechtsextremistInnen wurden von einigen Security-Mitarbeitern und der Polizei abgegrenzt, sodass eine Raumeinteilung zwischen rechts und nicht-rechts erfolgte. 

Ein handgreiflicher Vorfall zwischen einem Rechten und einem Studierenden konnte mit Einsatz der Security und der Polizei unterbunden werden. Mit lauten Parolen drückten die restlichen Studierenden eine klare antifaschistische Haltung aus.

Mit einer etwa einstündigen Verspätung wurden die ersten Studierenden gegen 20 Uhr in den Hörsaal hereingelassen. Es gab Taschenkontrollen und eine Sitzeinteilung, denn für den rechten Block plante man einen eigenen Bereich im Hörsaal.

Proteste im Hörsaal

Die Studierenden und BesucherInnen heizten sich gegenseitig mit Parolen gegen rechts und AfD ein. Laute Rufe wie „ AfD, was ist denn das? Wir haben Euch zum kotzen satt!“ und Plakaten auf denen Slogans wie „Bunt statt Braun“, „Solidarität“ und „Rassismus ist keine Meinung“ standen, war die Grundstimmung im Saal eindeutig einzuordnen. 

Nachdem bekannt wurde, dass die räumliche Einteilung nicht aus Platzmangel stattfand, sondern um den Rechten einen gesonderten Platz einzuräumen, setzten sich die Studierenden auf die übrigen freien Plätze. Mit einer darauffolgenden Ansprache des Mitveranstalters Cordt, dass die Studierenden die Plätze wieder freigeben sollen, da sonst die Veranstaltung abgesagt werden müsse, wurde vom Plenum geantwortet: „Wir wollen nicht neben Rechten sitzen.“ 

Für die Veranstaltenden war klar, dass sie die Studierenden nicht mit Gewalt von den Plätzen bewegen werden – so wurde um kurz nach 20:30 Uhr die Podiumsdiskussion aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Rechter Abzug

Im Laufe des Abends erhöhte sich das Polizeiaufkommen vor der TU stetig. Einsätze der Hundertschaften und Zivilpolizei waren vermehrt vor Ort. Nach Bekanntgabe der Absage führte die Polizei mit etwa 25 Beamtinnen und Beamten die RechtsextremistInnen zurück zur S-Bahn.

Mit einem weiteren handgreiflichen Übergriff eines Rechten und einem Studierenden in der Nähe der S-Bahn Haltestelle waren die Rechten und die Polizei gegen 21:10 Uhr von der TU Dortmund abgezogen.

Einen Meinungsbeitrag unserer Autorin findet Ihr hier.

:Sarah Tsah

 

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