Bild: Bundeswehr an Schulen? Ja, bitte! Quelle: Screenshot sat

Die Bundeswehr an die Schule holen. Für einige sofort ein Grund, auf die Barrikaden zu gehen und mit polemischem „Werben für‘s Sterben“ gegen die Kampagnen zu wettern. Doch wo, wenn nicht an Schulen, soll ein kritischer Diskurs zu einem derart relevanten, wichtigen und polarisierenden Thema geführt werden?

Die Schule sollte ein Ort sein, der kritisches Denken fördert. Dazu gehört auch, sich eine Meinung bilden zu können und zu dürfen. Das beinhaltet, sich unterschiedliche Positionen anzuhören, darüber nachzudenken, zu reflektieren, zu diskutieren, vielleicht sogar zu streiten und am Ende zu einer fundierten Meinung zu kommen. Die Schule muss für junge Menschen der Weg sein, diese Fähigkeiten zu erwerben. 

Doch so ein Mensch wird man nicht, wenn einem am laufenden Band die Entscheidungsfreiheit zur Meinungsbildung enthoben wird, weil einem vorgekaut wird, was „gut“ und was „böse“ zu sein hat. Markt ist böse. Bundeswehr ist böse. Sex ist böse. Ach ne. Ist er gar nicht – da wird (inzwischen und Gott sei Dank!) statt auf Verbot auf Aufklärung gesetzt. 

Lieber nach der Schule alleine?

In der dritten Klasse bin ich das erste Mal mit Sexualkunde behelligt worden. Mir wurde von da an in regelmäßigen Abständen eingeschärft, dass Sexualität ok ist, aber ein verantwortungsloser Umgang damit Konsequenzen für Menschen hat. Nicht nur für mich, auch für andere. 

Warum den gleichen aufklärenden Ansatz nicht auch bei der Bundeswehr? Sie ist einer unserer möglichen Arbeitgeber. Wohl noch nicht in der dritten Klasse, aber junge Erwachsene ab spätestens der 9. Klasse müssen sich überlegen, wohin sie in ihrem Leben wollen. Und mir ist es deutlich lieber, wenn sie an der Schule unter Aufsicht von Lehrpersonal und mit einer nachbereitenden Unterrichtsstunde ihren ersten Kontakt mit der Bundeswehr haben, als wenn sie die Schule verlassen und in einer kleinen Seitenstraße aus Dummheit, Unwissenheit, Perspektivlosigkeit oder Fahrlässigkeit geschwängert … äähh … rekrutiert werden und sich für 12 Jahre verpflichten.

:Kendra Smielowski

Lest dazu die Gegenposition hier!

 

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