Bild: Nach dem Modell der Uni Köln: Muss für eine hohe Wahlbeteiligung wirklich ein Auto her? , Nur elf Prozent der Studis haben sich im letzten Jahr an den Wahlen beteiligt Bearbeitet: sat

Von Gewinnspielen bis Online-Wahlen ist man an den Unis aktiv, wenn es darum geht, die Studierenden an die Wahlurnen zu locken: Denn die dramatisch geringe Beteiligung der Studis ist nicht nur an der Ruhr-Uni ein Problem.

62 Prozent der Studierenden haben bei den Hochschulwahlen der Uni Köln 1966 ihre Stimme abgegeben – so viel wie bundesweit wohl nie wieder. Der Grund für die rege Beteiligung: Ein nagelneuer VW Käfer. Den hatte ein Autohaus zur Verlosung unter den WählerInnen gesponsert.

Solche Zahlen gehören auch in Köln längst der Vergangenheit an. Zwar ist die Wahlbeteiligung zuletzt um auf 14,7 Prozent gestiegen, stagniert jedoch auf dem Niveau der Vorjahre. Entsprechend ist man auch an der Uni Köln bemüht, die Studierenden wieder an die Wahlurne zu locken: „Wir haben als Studierendenparlament einen Wahlbeteiligungsausschuss gegründet, der einen Mat-O-Wahl für die letzte und die kommende Wahl erstellt hat“, erzählt die AStA-Vorsitzende Katharina Letzelter. „Ansonsten versuchen wir als AStA über unsere Kanäle – sprich 

Facebook, Twitter und unsere Zeitung, die in unregelmäßigen Abständen herauskommt – auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen.“

Mausklick statt Urnengang?

Noch schlechter sieht es an der RUB aus. Im vergangenen Dezember gaben nur 11 Prozent ihre Stimme ab. Aus der Sicht des AStA liegen die Gründe für die niedrige Wahlbeteiligung am politischen Desinteresse, wie die AStA-Vorsitzende Nur Demir meint: „Ich denke, dass viele Studierende sich einfach nicht mehr für Hochschulpolitik interessieren, da sie durch ihr Studium gestresst sind und versuchen, alle Kurse schnell durchzuziehen.“

Oft wird in diesem Zusammenhang über Online-Wahlen als Angebot nachgedacht. Durchgeführt wurde dies bereits etwa an den Unis in Finnland. An der RUB gibt es bislang jedoch keine Fortschritte: „Die rechtlichen und logistischen Hürden sind leider immer noch zu hoch, es hat sich nichts Neues ergeben“, so Demir.

:Benjamin Trilling

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