Bild: Der Arbeitskampf geht unbefristet weiter: Auch in den letzten Wochen beteiligten sich bundesweit tausende Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst an den Streik-Demos., Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes setzen Arbeitskampf unbefristet fort Foto: bent

Über 97 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst stimmten bei der Streik-Delegierten-Konferenz am 20. Mai dafür, den Arbeitskampf unbefristet fortzusetzen. GewerkschaftsvertreterInnen  von Ver.di kritisieren, dass die ArbeitgeberInnen versuchen, den Streik in den Kitas auf den Rücken der Eltern auszutragen und diese gegen die Beschäftigten auszuspielen.

„Bis auf ganz wenige Ausnahmen waren alle dafür, mit dem Streik unbefristet weiterzumachen“, berichtet der Erzieher Jonas Kautsky aus Dortmund gegenüber der :bsz auf einer Streik-Demo in der Dortmunder Innenstadt von den Ergebnissen der Streik-Delegierten-Konferenz in Fulda. Unter den Beschäftigten rege sich zudem Empörung über die Art und Weise, wie seitens der Arbeitgeber mit den Forderungen umgegangen werde: „Manche waren wütend wegen der Arbeitgeberhaltung, dass die uns mit unseren Forderungen aushungern lassen wollen“, so der 23-jährige ­­­­­­­­Ver.di-­­Aktivist.

Dass die ArbeitgeberInnen darauf setzen, „den Streik auf dem Rücken von Eltern und Kindern auszusitzen“, kritisiert auch Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske. Angebote auf die Forderungen der Streikenden blieben komplett aus. „Stattdessen verweigern die Arbeitgeber nach wie vor die überfällige Anerkennung der wichtigen pädagogischen Facharbeit im Sozial- und Erziehungsdienst“, so Bsirske.

Idee einer Rathausbesetzung mit Eltern

Wie es angesichts zunehmender Arbeitgeber- wie Medien-Hetze gegen den Arbeitskampf um das Verständnis der Eltern bestellt ist, weiß auch Jonas Kautsky nicht wirklich: „Das ist schwer einzuschätzen. Aber wir schauen, demnächst eine gemeinsame Aktion mit Eltern zu machen.“ So gebe es die Idee, das Rathaus gemeinsam mit Eltern und Kindern zu besetzen. Denn die Gehälter, die die Stadt durch den Streik einspart, werden nicht an die Eltern ausgezahlt und auch nicht für andere soziale Anliegen genutzt, wie zuletzt auch die Bochumer Linke kritisierte. Daher steht bisher zumindest der Plan fest, „die Eltern zu einer aktiven Mittagspause auf dem Dortmunder Friedensplatz einzuladen“, so Kautsky. Genauso sicher sei bisher auch die Entschlossenheit der Beschäftigen: „Wir werden so lange streiken, bis ein angemessenes Ergebnis vorliegt!“

:Benjamin Trilling

:bsz-Infobox: Auch Akafö-Kitas streiken unbefristet weiter

Die beiden Kindertagesstätten des Akademischen Förderungswerks werden sich ebenfalls weiter am unbefristeten Streik beteiligen. Laut Akafö war ursprünglich geplant, die beiden Kitas wieder zu öffnen. Nach Protest von Ver.di und der Entscheidung der Beschäftigten, die Arbeitsniederlegung unbefristet fortzusetzen, wird es nun aber doch nur bei einer Notbetreuung bleiben: „In der Kindertagesstätte an der Lennershofstraße wird es weiterhin eine Notbetreuung für 23 Kinder geben“, heißt es in einer Pressemitteilung des Akafö.

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