Bild: Leere Taschen: Studienkredite stehlen das letzte Hemd. , Darlehen erleichtern nicht immer das Leben Foto: kac

Immer mehr AbiturientInnen entschließen sich zu studieren, sodass der Konkurrenzkampf von Mal zu Mal größer wird. Um in der Regelstudienzeit fertig zu werden, entschließen sich viele Studierende einen Kredit aufzunehmen, damit die Lernzeit bei überfüllten Stundenplänen durch einen Nebenjob nicht zu kurz kommt. Doch was steckt hinter den Studienkrediten? Die :bsz erkundigte sich für Euch.

Martin ist 34 Jahre alt und studierte an der Universität Hamburg Zahnmedizin. Die Regelstudienzeit beträgt elf Semester, Martin schaffte es in 13. Im dritten Semester spürte Martin, dass er nicht mit seinem Studium zurechtkommt, wenn er noch nebenbei arbeiten muss. Er entschloss sich für einen Studienkredit bei der KfW-Bank mit einem 3,72 Prozent Effektivzins, heute beträgt er 3,60 Prozent. Doch nachdem er im elften Semester nicht fertig war, finanzierte ihn die KfW-Bank nicht mehr und er nahm einen zweiten Kredit bei der Deutschen Bank mit einem Zinssatz von 7,73 Prozent auf. Als Angestellter einer renommierten Zahnarztpraxis, kann er sich grade eben eine kleine Wohnung in Hamburg leisten. 80 Prozent seines Einkommens sieht er nur wenige Stunden auf seinem Konto, dann wird das Geld schon von den Banken eingezogen. Durch den veränderten Zinssatz muss Martin nun statt 18.000 Euro satte 36.000 Euro zurückzahlen.

Wie kann ich so ein Szenario umgehen?

Studienkredite gibt es bei rund 40 Anbietern. Marktführer mit über 33.000 Vertragsabschlüssen allein im Jahr 2013 ist die staatliche KfW-Bank. Allgemein werden staatliche Angebote am häufigsten in Anspruch genommen. Etwas mehr 90 Prozent neu abgeschlossenen Verträgen fallen jährlich auf staatliche Anbieter –  der Studienkredit der KfW-Bank und der Bildungskredit des Bundesverwaltungsamts. Die Abschlussdarlehen der Studentenwerke nutzen mehr als vier Prozent. Knapp unter vier Prozent der Kreditabschlüsse werden von nichtstaatlichen Anbietern wie der Deutschen Bank getätigt. Daher sollte sich jedeR gut über die diversen Anbieter informieren. Zum Beispiel ist der KfW-Kredit nicht für jeden Studi zulässig und an bestimmten Bedingungen geknüpft: Studierende müssen zwischen 18 und 34 Jahren alt sein und an einer Universität in Deutschland immatrikuliert sein.

Kleingedrucktes vergleichen

Ratsam ist es, jeden Anbieter detailliert zu vergleichen. Entscheidend wichtig ist der Zinssatz, der im besten Falle nicht variabel sein sollte. Sind die Zinsen schwankend, ist es schwierig die Kosten im Überblick zu behalten. Oft stehen die heimtückischen Informationen im Kleingedruckten. So könnte es passieren, dass ein Kreditgeber keinen Hochschulwechsel mitmacht oder nur bis zu einem gewissen Alter den Kredit auszahlt.

Nehmt Euch also Zeit bei eurer Entscheidung. Hilfe findet ihr im kostenlosen Buch „CHE-Studienkredit-Test 2014. 29 Studienkredite und Bildungsfonds im Vergleich“ von Ulrich Müller. Darin werden alle ankommenden Fragen gelöst.

  • Weitere Infos:

www.studienkredit.de
tinyurl.com/studikredittest
tinyurl.com/chekredit

:Katharina Cygan

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