Bild: Symbolbild, Das magische Häuschen Bild: CC0

Das bunte Disney sorgt für Hypes und Trends auf Social Media und zeigt, dass auch Diversität ein Erfolgsgarant ist und das muss nicht unbedingt immer im Kino sein!

Pixar hat es mal wieder geschafft, naja mit etwas Verspätung. Denn erst als Encanto am 24. Dezember 2021 auf Disney Plus verfügbar war, begann der Hype und das große Singen. Zwar ist der Film schon im November in den Kinos angelaufen, jedoch tauchten viele Animationsfilm-Fans in die Welt einer kolumbianischen Familie ein, die augenscheinlich um ihre Magie kämpft, erst zum Weihnachtsfest ein. Die Animationsfilmschmiede wäre nicht sie selbst, wenn sie vermeintlichen Kinderfilmen auf der Metaebene eine tiefgründige Botschaft geben würde. So zeigt sich die magische Familie Madrigal, die augenscheinlich perfekt ist und dem ganzen Dorf mit ihren magischen Fähigkeiten hilft, als doch ein Konstrukt, dass nur für andere lebt, aber nicht für sich selbst. Ihr Haus, das Casa „Encanto“ ist nicht nur das Haus der Familie, sondern dient wie die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere als Begegnungsstätte für das ganze Dorf. Alle scheinen glücklich, doch die Magie steht am Scheidepunkt und so sind auch die Bewohner:innen des Dorfs darauf bedacht, dass die Magie der Familie Madrigal erhalten bleibt. Mirabel, die Einzige in der Familie, die vermeintlich keine Zauberkräfte hat, ist das Schicksal der Familie und ist die einzige, die die Magie zurück bringen kann. Also Achtung Spoiler es gibt ein Happy End! 
Was neben der Grafik und den bunten Farben zu den Highlights des Filmes zählt, ist die musikalische Begleitung. Sie macht den Film zum Erfolgsgaranten und konnte sogar Adele von Platz 1 der US Billboardcharts kicken. Diese Platzierung schaffte zuletzt der Soundtrack von Frozen 2. Auch in Deutschland ist der Soundtrack beliebt und schaffte es in die offiziellen Albumcharts. Insbesondere der Song „We don’t talk about Bruno“ ist besonders beliebt und schaffte es in US Charts auf Platz 4 und gilt als Oscargarant. Zufall? Wohl kaum! Die Originalsongs von Lin-Maunel Miranda und Komponist Germaine Franco tragen nicht nur den Film, sondern auch die Tik Tok-Trends! Das sorgt auch dafür, dass man die App nicht ohne einen Ohrwurm verlassen kann. Alles in allem ist „Encanto“ ein gutabgestimmter Film mit Liebe zum Detail, denn die Planung für die Film fing schon 2016 an und man versuchte die Kultur samt den Gegebenheiten respektvoll einzufangen. Vor allem für junge Menschen ist das wichtig! Eltern teilen Videos wie ihre Kinder aus der bunten LatinX-Community sich freuen, dass jemand im TV aussieht wie sie. Ein Punkt, der für einige Filmkritiker:innen Grund genug scheint, dem Film eine Abwertung zu geben. 
Ja, der Film ist schnell geschnitten und Familientrauma lesen Kinder anders, was nicht heißt, dass sie es nicht verstehen! Jedoch scheint der größte Kritikpunkt ein buntes gesellschaftliches Konzept zu sein. Zu ähnlich scheint der 60. Film von Pixar, dem in 2017 erschienen „Coco – Lebendiger als das Leben!“, welcher in Mexiko spielt. Doch dieser Punkt ist bei Filmen wie Rapunzel, Frozen und den anderen Filmen mit weißen Prinzessinnen nicht valide. Ähnliches verhält sich bei dem neusten Film aus dem Marvel Cinema Universe (MCU): Eternals. Kritiker:innen zerrissen den Film und gaben ihm den Stempel „schlechtester MCU-Film“ Doch hier ist eine große Schere zu sehen, die wahrscheinlich größer zu werden scheint. Denn während die meisten Filmkritiker:innen nicht wirklich Interesse an einem diversen Cast haben, scheint es fürs Publikum eine erfrischende Abwechslung zu sein. Filmfans geben diesen Filmen deutlich mehr Sterne als die engstirnigen Kritiker:innen. Ob „Encanto“, „Eternals“ oder was auch immer kommen mag! 
Die Filmwelt ist im Wandel und wenn Hollywood sich nicht von der zweiten und dritten Filmwelt abhängen lassen möchte, müssen sich auch die Kritiker:innen daran gewöhnen, dass sie diverseren Lebensrealitäten auf der Leinwand sehen und lernen müssen, das neutral zu bewerten. Denn wer sich mit einer Geschichte von einer Meerjungfrau identifizieren kann, kann dies auch mit dem Leben einer kolumbianischen Familie versuchen.           

:Abena Appiah

 

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