Bild: Geld: Klopapier für Reiche., AKAFÖ und ihre Mensen Bild:kiki

Sozialbeitrag. Seit dem 26. Mai kann man sich kleine Mahlzeiten in den Mensen To-Go holen. Inwiefern das mit unserem Sozialbeitrag und auch nicht mit ihm zu tun hat, erfahrt Ihr jetzt.

Zuerst einmal die Zusammensetzung unserer Studiengebühren: Dieses Sommersemester haben alle Studierenden einen Beitrag von 336,50 Euro an die Universität überwiesen. Davon gehen 208,38 Euro an das Semesterticket, 18,12 Euro an den AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) und 110 Euro an das Akafö. Durch die Schließung der Mensen kam nun vielen Studierenden der Gedanke, dass eigentlich das Geld, das an das Akafö für die Inbetriebnahme der Mensen ausgibt, zurück an die Studierenden ausgezahlt werden könne. Zumindest wirkt das Ganze auf den ersten Blick relativ plausibel. In den letzten Monaten verloren viele Studierende ihr Nebeneinkommen und 110 Euro wirken fürs Erste wie eine ziemliche Summe, die dem Anschein nach ja nicht gebraucht wird. Vielleicht hilft es aber auch diesen Betrag erst einmal genau zu untersuchen bevor man zu Trugschlüssen kommt. Das Akafö betreibt nämlich neben insgesamt 33 Mensen sieben andere Unternehmen. Zu den Aufgaben des Akafös zählen: Ausbildungsförderung, Wohnraum, Kinderbetreuung, Kulturförderung, Behindertenberatung, Ausländer:innenberatung und Internationales. Zu sagen, dass die Einstellung des Mensabetriebs also bedeuten würde, dass man die vom Akafö erhobenen Gebühren zurückverlangen kann, wäre ein falscher Schluss. Dass im Moment gewisse Bereiche eventuell weniger Arbeit verlangen, heißt nicht, dass die Arbeit in anderen Bereichen auch zum Stillstand gekommen ist. Tatsächlich finanzieren sich die Mensen hauptsächlich durch ihre Umsätze. Zuschüsse tragen nur einen verhältnismäßig kleinen Teil dazu bei, inwieweit sich die Mensen finanzieren. 

Trotz allem lässt sich die fehlende Transparenz zu dem Thema, wo das Geld des Sozialbeitrags wie eingesetzt wird, durchaus kritisieren. Es erscheint mir durchaus sinnvoll, um Missverständnisse zu vermeiden, offenzulegen wie viel Geld tatsächlich wohin fließt. Zum Thema Geld nennt das Akafö nur den von der RUB veröffentlichten Beitrag. Der Wunsch das Geld, das an das Akafö gezahlt wurde, zurückzuerlangen erscheint eines dieser Missverständnisse zu sein. Verursacht durch fehlende Transparenz in Bezug auf Gelder. Was also nun? 

Zu guter Letzt gäbe es da noch die soziale Frage. Vielleicht ist dies für einige Studierende im Moment nicht so relevant aber das Akafö ist ein großer Betrieb, der genau wie viele andere Betriebe in der aktuellen Lage viel Einbußen verschmerzen muss. Fest steht, dass das Akafö auf unsere Gebühren angewiesen ist, um seinem Betrieb nachgehen zu können. Fallen diese weg oder werden zurückgezahlt, fällt für das Akafö die Finanzierung weg. Dies würde nicht nur vielen Studierenden vorsichtig gesagt Schwierigkeiten bereiten, sondern auch Angestellten. Das Besondere des Akafös: In gewisser Weise ist es ein Betrieb, dessen Finanzierung nur durch uns möglich ist. So könnte das Akafö aber auch offener sein bezüglich ihrer Ausgaben.

Was bedeutet das also jetzt, dass es jetzt Snacks To-Go gibt? Es scheint, dass dieses Angebot mehr dazu dient, eine Einnahmequelle zu bekommen, um die Mensen eventuell weniger abhängig von Zuschüssen machen zu müssen. Das Geld, das durch Sozialbeiträge eingenommen wurde, dient zur Erhaltung von für Studierende essentiellen Betrieben. So sollte man vielleicht noch einmal nachdenken, bevor man seinen Sozialbeitrag zurückverlangt. Trotzdem sollte das Akafö auch offener mit der aktuellen Situation sein und offenlegen, wie im Moment mit allem umgegangen wird. Ob Stellen gestrichen werden mussten und wie die finanzielle Situation derzeit aussieht. So zu tun als wäre das Akafö ein privater Betrieb, wäre ein Fehler.

:Gerit Höller

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