Bild: Wird wissenschaftlich hinterfragt: Der Einsatz von Gewalt durch Polizist*innen ist Gegenstand des Forschungsprojekts KviAPol., : Kriminologie-Lehrstuhl befragt Betroffene von Polizeigewalt Bild:stem

Forschung. Das Projekt „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte“ (KviAPol) unter der Leitung vonRUB Prof. Singelnstein startet in dieser Woche seine Onlinebefragung.

Im Forschungsvorhaben des Lehrstuhls für Kriminologie, dessen Inhaber Prof. Tobias Singelnstein ist, werde erstmals  rechtswidrige polizeiliche Gewaltanwendung in Deutschland aus der Perspektive der Opfer erforscht. Dabei gehe es vor allem darum, empirisch fundierte Daten über mögliches Fehlverhalten von Polizeibeamt*innen bei der Ausübung von Gewalt zu erforschen und das Dunkelfeld des Deliktes der Körperverletzung im Amt zu beleuchten, berichtet Singelnstein. „Wir wollen wissen, welche Personengruppen in welchen Situationen Opfer von unverhältnismäßiger Polizeigewalt werden und welche Faktoren das Anzeigeverhalten der Betroffenen beeinflussen. Dazu führen wir zunächst eine Opferbefragung durch. Je mehr betroffene Personen an der Befragung teilnehmen, desto größer ist die Aussagekraft“, erläutert er. Um möglichst vielen Personen die Teilnahme an der Umfrage zu ermöglichen, wird diese nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Arabisch und Französisch angeboten. Die Befragung beginnt am 8. November und eine Teilnahme ist voraussichtlich bis Mitte Dezember möglich. Der konkrete Link wird am 8. November unter kviapol.rub.de veröffentlicht.

Fundierte Auswertung

Nach der Datenerhebung werden die gewonnenen Erkenntnisse durch Interviews mit Expert*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vertieft. Zu diesen zählen unter anderem Vertreter*innen von Opferberatungsstellen, Journalist*innen, Staatsanwält*innen, Richter*innen und Anwält*innen sowie Führungskräfte, Ausbilder*innen und im Vollzugsdienst eingesetzte Beamt*innen der Polizei. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen in Form von Publikationen, Vorträgen und Veranstaltungen veröffentlicht und so in die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte eingebracht werden.

:Justinian L. Mantoan
 

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