Erlebnisbericht. In Bochum eine Wohnung zu finden, ist momentan schwierig. So zeigt es jedenfalls meine Erfahrung der letzten Monate. Liegt es vielleicht auch daran, dass ich keine junge Familie bin?

Ende dieses Frühlings fing alles an: Meine WG bis wollte sich auflösen. Der Grund: die Verschlechterung des Wohnungsortes. Eine Shisha-Bar zu viel ist dann doch eine Shisha-Bar zu viel. Nun stand ich vor der Wahl: Erneut einer WG beitreten oder mal dieses alleine-wohnen ausprobieren, von dem mir so oft erzählt wurde? Ich entschied mich nach dem Motto „Don‘t change a running system“ für eine WG, denn auch wenn eine WG Probleme mit sich bringt, so ist mir das gesellige Zusammenleben trotzdem lieber. Diesmal wollte ich mich nicht ins kalte Wasser stürzen und mit Unbekannten auf gut Glück zusammenziehen. So beschlossen einer meiner derzeitigen Mitbewohner, mein bester Freund und ich, zusammenzuziehen. Und so begann unser Leidensweg.

Über Suchen…

Wo findet man eine passende Wohnung für drei junge Männer, von denen einer nicht mal Student ist? Natürlich im Internet. So begann unsere Suche in Portalen von immobilienscout24 bis hin zu ebay-Kleinanzeigen, bis die Suche sich auf Social Media-Seiten ausbreitete. Jedoch blieb unsere Suche relativ erfolglos, nach mehr als 20 Wohnungsbesichtigungen und mindestens doppelt so vielen versendeten E-Mails und geführten Telefonaten standen wir mit leeren Händen da. Ganz interessant war festzustellen, dass eine reine Männer-WG wohl tief unten auf der „Favorisierte Mieter*innenliste“ stehen muss. Beispielsweise bekam meine Freundin eine Antwort auf ihre E-Mail von einem Vermieter, der vorher nicht auf meine E-Mail reagierte. Dies besitzt natürlich keine statistische Relevanz, jedoch nehmen einen solche Ergebnisse oder Absagen wie: „Sehr geehrter Herr Coltrao, es tut uns sehr leid. Wir waren sehr begeistert von Ihnen und ihrem Mitbewohner. Wir haben lange diskutiert, aber wir haben uns letztlich für eine Mädchen-WG entschieden, mit umfangreichen Ambitionen in Bezug auf den Garten und Plänen für eine umfangreiche Renovierung“, den Wind aus den Segeln. Das Ende vom Lied: Ende Juni mussten wir aus der damaligen Wohnung raus und ich pendelte von da an von meinen Eltern und meiner Freundin aus zur Uni. Wir gaben die Suche auf, mein bester Freund verbleibt bis heute an seinem Wohnungsstandort, mein ehemaliger Mitbewohner ist weiterhin auf der Suche nach einer Singlewohnung und ich versuchte mein Glück an anderer Stelle.

…und Finden.

Jetzt, da ich allein suchte, schrieb ich direkt einen Antrag an das Akafö, um ein Wohnheimzimmer zu erhalten. Hier gibt es jedoch erfahrungsgemäß eine Warteliste, auf der sich dann auch mein Name fand. Vielen Dank an dieser Stelle an den freundlichen Akafö-Mitarbeiter, der mir jede Woche auf meine „Gibt es etwas Neues?“ E-Mails antwortete. Und ich machte mich wieder auf den Weg ins Internet, um mich bei WGs zu bewerben. Diese Suche verlief erfolgreicher und so nahm mich am Ende eine 4er-WG auf. Hier sammelte ich auch meine ersten Erfahrungen in der WG-Mitbewohner*innensuche und kann dadurch bestätigen, dass es für beiden Seiten kein Zuckerschlecken ist.

:Gianluca Cultraro

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