Bild: Ihr habt die Wahl: Entweder bleibt die RUB trist und öde, oder ihr mischt Euch ein. , All die ganzen Möglichkeiten Bild: juma

Kommentar. Studium und Revolte? Das war einmal. 2018 ist eben nicht 1968. Und dennoch ist die Uni der richtige Ort, um sich politisch zu betätigen. Denn eins ist sicher: Nirgendwo wirst Du so schnell Mitspracherecht bekommen als hier.

Wenn die Einschreibung geschafft ist und die ersten Kurse belegt wurden, denkt kaum jemand darüber nach, dass Uni auch Selbstverwaltung heißen kann. Die Studierendenschaft einer Universität ist das Herz und die Seele einer solchen Einrichtung. Natürlich kannst Du auf Regelstudienzeit setzen und Dich in feinster neoliberaler Manier schnellstmöglich als Kanonenfutter für die Wirtschaft zur Verfügung stellen. Aber Du kannst auch das kleine bisschen Freiheit, das nach Bologna und den neusten Plänen des NRW-Wissenschaftsministeriums (:bsz 1157) geblieben ist, nutzen und die Uni zu Deinem Ort machen. Klar, Engagement kostet Zeit und nicht zuletzt Nerven, doch das Ganze zahlt sich aus. Zumindest in einigen Fällen.

Was hat Engagement jemals für uns erreicht? 

Es ist die ewig alte Leier, dass Rebellion, vor allem die in Deutschland seit jeher verpönte studentische Rebellion, unnützer Zeitvertreib einiger langhaariger ChaotInnen sei. Aber das ist auch das gleiche alte Horn, in das die Springer-Presse schon vor fünfzig Jahren geblasen hat.
Die Wahrheit ist jedoch, dass wir alle von protestierenden Studierenden profitierten. Noch vor einigen Jahren mussten auch an der Ruhr-Uni Studiengebühren gezahlt werden, die Abschaffung dieser zwangsweise zu bezahlenden Bildungsgebühren kommt nicht von ungefähr: Protest von tausenden Studierenden – hier in Bochum und im ganzen Bundesland – haben für ein Umdenken in der Politik gesorgt.
Und dabei muss es gar nicht der große Protest sein, um etwas zu bewegen. Zugegeben Ihr müsst aus Eurer Komfortzone raus, vielleicht unbekanntes Terrain betreten und Ihr werdet Euch mehr als ein Mal ärgern. Aber all das ist es wert.

Mehr als nur Party 

Es ist (relativ) einfach, sich – politisch – auf die faule Haut zu legen und das Studium durchzuziehen. Okay, die ein oder andere Party darf es dann doch noch sein. Der ein oder andere AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Vergangenheit hat das ebenso gesehen. Politik als verpönte Randerscheinung zwischen zwei Partys. Bei einer Wahlbeteiligung im oftmals einstelligen Prozentbereich fällt es nicht schwer, von Politikverdrossenheit zu schwafeln. Aber wer keine Politik liefert, weder im bildungs- noch im hochschulpolitischen Bereich, darf nicht von einer Politikverdrossenheit der Studierenden sprechen, sondern muss sich an die eigene Nase fassen. Die Vertretung aller Studierenden muss sich einsetzen, aber auch auf Probleme hinweisen, Studierende mobilisieren und animieren. Da reicht kein Strohfeuer à la „HoPo brennt“.  Und da reicht sicher kein Kneipenabend …

Ein Stück vom Kuchen

Ein Glück, dass Hochschulpolitik (HoPo) nicht nur von denjenigen gemacht werden kann, die die wenigen Stimmen der Wahlen zum StuPa (Studierendenparlament) auf sich vereinen können. HoPo steht allen Menschen offen. Sei es in allgemeinpolitischen Gruppen, die es zu Genüge auf dem Campus gibt, im Fachschaftsrat (FSR) oder in  Initiativen, die sich engagieren. Wichtig ist allein eins: Mischt Euch ein, damit die Uni Euer Platz zum Leben und Lernen wird. Denn sonst bleibt die RUB eine graue Lernfabrik.                          

     :Justinian L. Mantoan

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