1843, Kanada: Grace Marks ist erst 15, ihr folgt der Tod jedoch schon auf dem Fuß. Den Eindruck erhält man zumindest, wenn sie von ihrer Geschichte erzählt. Das Dienstmädchen habe einen Mord begangen. Doch war sie es? In Alias Grace versucht Dr. Simon Jordan, seines Zeichens die 19. Jahrhundert-Variante eines Psychologen, herauszufinden, ob Grace Marks tatsächlich am Tod ihrer ArbeitgeberInnen Schuld ist – und immer tiefer wird Jordan in die Geschehnisse aus Marks’ Vergangenheit gezogen. Spannend von der ersten Minute an, verstehen es die MacherInnen der sechsteiligen Netflix-Miniserie, die ZuschauerInnen zu packen und den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Traum verschwimmen: Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Die meisterhafte Sarah Gadon haucht der historischen Grace Marks ambivalente Vibes ein: auf der einen Seite ein junges, sympathisches Mädchen. Auf der anderen Seite die unnahbare Frau, die jedes Wort genau abwägt. Auch diese Atwood-Verfilmung bekommt das Prädikat empfehlenswert.                                                     

:lor

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