Bild: Tim (distanziert sich von den Großen und) lebt Mitbestimmung: Bei Demokratie in Bewegung kann sich jedeR aktiv einbringen. , RUB-Student engagiert sich politisch für Kleinpartei Bild: tom

Eigeninitiative. Von der politischen Landschaft der Großen nicht beeindruckt, entschließt sich Tim dazu, das Thema Bundestagswahl selbst in die Hand zu nehmen. Er unterstützt jetzt aktiv den Wahlkampf von Demokratie in Bewegung (DiB).

„Im März habe ich bei change.org an der Petition von Demokratie in Bewegung teilgenommen. Da habe ich dann auch das erste Mal von der neuen Partei gehört. Ich habe dann unterschrieben und erfahren, dass sie sich im April dieses Jahres dann auch gegründet hat“, erklärt Tim seine erste Begegnung mit DiB. Er habe sich schon lange für linke Themen interessiert, oftmals die Linkspartei oder auch die Grünen gewählt, letztere vor allem, weil das Thema Nachhaltigkeit für ihn eine große Rolle spiele. „Ich hab’s aber nicht geschafft, mich aktiv da ran zu trauen. Ich weiß nicht, ob das an den vorherrschenden Strukturen in den Ortsverbänden liegt, aber ich hatte da immer meine Bedenken.“ Bei der neuen Partei habe er sich aber gedacht: „Da versuch ich’s einfach mal.“ Er habe dann den DiB-Tisch, eine Art Stammtisch, aufgesucht und mehrere Kennenlerntreffen durchlaufen.

Was ist DiB?

Lea Brunn, Spitzenkandidatin von DiB NRW für den Bundestag, erklärt: „Brexit, AfD und Trump haben gezeigt, dass ein politischer Höhepunkt erreicht wurde, dem Aktionismus entgegenzusetzen ist: Eine Politik, die nicht von Hass und Hetze, sondern von Mitbestimmung und Transparenz lebt.“ Bei der zuvor erwähnten Petition haben über 100.000 Menschen für DiB unterschrieben und so die Gründung der Partei Ende April ermöglicht. „DiB steht für Mitbestimmung, Transparenz und Gerechtigkeit, Weltoffenheit und Vielfalt, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung“, erklärt Brunn weiter. Politik im Sinne der Bevölkerung stehe im Vordergrund, was auch Grund dafür sei, dass sich jedeR beteiligen kann, unabhängig davon, ob er/sie Parteimitglied ist oder nicht. Jedes Mitglied verpflichtet sich mit einer Unterschrift einem Ethikkodex, der zum Beispiel Nebentätigkeiten von Abgeordneten untersagt und eine Karenzzeit beinhaltet. Mitglieder von DiB agieren als FürsprecherInnen, welche die Meinung der Menschen repräsentieren, „so, wie es im Bundestag eigentlich sein sollte“, sagt Brunn. „Gemeinschaft und transparentes Arbeiten sind für mich Zauberwörter in politischen Prozessen. Das ist eine Politik, die ich im Bundestag vertreten will“, fasst die Kandidatin die innovative Herangehensweise von DiB zusammen.

Das Engagement

Bei Erscheinen dieses Artikels ist auch Tim wahrscheinlich Parteimitglied. Zuvor hatte er sich eingebracht, indem er weitere Stammtische, in Köln und Wuppertal, besucht und anschließend Wahlplakate aufgehängt habe, gemeinsam mit Michael Hohenadler, einem weiteren Spitzenkandidaten.
Aber warum DiB? Bei den Grünen habe Tim sich zum Beispiel nicht mehr so sehr aufgehoben gefühlt, da diese sich seiner Meinung nach auch zu einer Partei der „Besserverdiener“ entwickeln, viele FDP-Wähler seien dazu übergegangen, grün zu wählen. Die Linkspartei hingegen eigne sich für ihn nicht, obwohl er Sahra Wagenknecht für eine große Rednerin hält und „großer Gregor-Gysi-Fan war und ist“, da er die von der Partei angesprochenen Themen und Ziele, welche zwar richtig und wichtig seien, für nicht umsetzbar hält. Es fehle ihm dahingehend an „Realpolitik“. Tim erklärt: „Ich glaube, dass es bei DiB der Fall ist, dass sie versuchen, Themen anzugehen und umzusetzen und diese nicht nur als Parolen raushauen.“

:Tobias Möller

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