Bild: Glitzer hier, Glitzer dort: Im Contest wird mit Genderrollen gespielt. , Eurovision: An der RUB wird am 21. April das Musikfestival neu betrachtet Foto: Alexander Schneider

Musik. Im Schatten des großen Vorbildes findet der „euRUBvision Song Contest“ am 21. April im Musischen Zentrum (MZ) statt.  Mit Auftritten und Gesprächsrunden wird der Mythos Eurovision auseinandergenommen.

„Douze points! Twelve points …“ Die Aufregung steigt. Wer hat die Zuschauenden mit ihrer oder seiner Performance begeistert? Und zwar so sehr, dass für ihn oder sie abgestimmt wurde? Wer auch immer es sein wird: Die Gerüchte des Punkteschiebens werden nicht verstummen. 

Am 21. April entscheiden GästInnen im MZ der Ruhr-Universität selbst, wer im hauseigenen „euRUBvision“-Ereignis musikalisch am überzeugendsten ist. Denn: „RUB INTERNATIONAL ARTS AND CULTURE“ lädt zur musikalischen Sause voller Skurrilitäten, Passionen und ganz vielen Gefühlen. Studis präsentieren ihre Verarbeitungen, Eurovision-Songs und zeigen, was sie musikalisch, vokalakrobatisch oder tänzerisch können. So wird es eine breite Palette an Coverversionen großer Eurovision-Songs, Klavierspiel und ein Akustikgitarrenkonzert geben. Darüber hinaus ist der deutsche Beatbox-Meister 2014 und RUBler Kevin O’Neal angekündigt.  Mitglieder vom Eurovision Fan Club Ruhr Westfalia e. V. werden eine Auswahl gelungener Original-Beiträge aus den Jahren 1974 bis 2016 präsentieren, aus der das Publikum seinen oder ihren SiegerIn kürt. Bevor der Contest beginnt, ziehen ZuschauerInnen zufällig den oder diejenige, welcheN sie tatkräftigt unterstützen werden. Live-Voting und Live-Abstimmung samt notarieller Beglaubigung inklusive.

Talkrunden

Julia Naunin, Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin koordiniert den Abend: „euRUBvision ist ein Spagat zwischen lustvoller Feier und Performance sowie Reflexion und Dekonstruktion.“ Das Phänomen Eurovision polarisiert – auf dem ganzen Kontinent. Den Grund dafür sieht Naunin in der Popularität des Musikwettbewerbes, der „gute Reibungsflächen, die Abgrenzung einerseits und Begeisterung andererseits“ ermögliche. Aufgrunddessen wird er im Rahmen von zeitlich vorgelagerten Gesprächsrunden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Sowohl bekennende Fans als auch Menschen mit ablehnender oder gleichgültiger Haltung erhalten die Möglichkeit, über Sinn und Unsinn solch eines Veranstaltungsformats zu diskutieren. Motti der unterschiedlichen Tische sind unter anderem „Are we mad? Oder warum ich Fan des Eurovision Song Contest bin …“, „Fashionize! Oder wie man glamourös wird …“ und „Am I boring? Oder warum ich auf den ESC mit hochgezogener Augenbraue blicke …“

Wichtig ist den Beteiligten: aufzeigen, dass der Eurovision eine Spielfläche für Inszenierungen ist. Im MZ wird mit traditionsreichen und ländertypischen Musikrichtungen experimentiert, Konzepte wie Nationalität oder Genderkonstruktionen werden auseinandergenommen und neu betrachtet: „Wir erarbeiten eine RUB-Version kompetitiver Fun-Faktoren und politischer Potenziale. Subjektive Verarbeitungen respektiver Beiträge in einem Re-Enactment des komplexen Regelwerks bekommen ebenfalls ihren Raum.“

:Andrea Lorenz

Zeit:Punkt 

• 21. April, Einlass 17:30 Uhr, Beginn 18 Uhr. Musisches Zentrum, RUB. Eintritt frei.

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