Bild: Hier Ranken, da Messer: Jeder Song wurde passend zum Inhalt visualisiert., Bring Me The Horizon entern den Metal-Thron im Bochumer RuhrCongress Foto: lor/ Maxi Lorenz

Ein Bass, so laut, dass er tief in der Brust vibrierte und das Atmen erschwerte. Wie in Trance sprang die Menge, riss die Arme hoch, wenn es der Maestro auf der illuminierten Bühne verlangte. Die Metal- und seit 2015 auch ein bisschen Pop-Band Bring Me The Horizon gab sich in Bochum die Ehre – Redakteurin Andrea war dabei.  

Gespannte Augenpaare blickten nach vorne, als gegen 21:20 Uhr die Hauptakteure auf die Bühne sprangen, als letztes natürlich Frontmann und Mädchenschwarm Oli Sykes. Auf dem Handyscreen des Vormannes kann man ihn sehen. Vorangegangen waren jeweils halbstündige Sets von Basement (solider Punk gemischt mit exzessiven Breakdowns) sowie While She Sleeps – leider nur mit halbem Ohr verfolgt, da die Redakteurin beschäftigt war, in der drückenden und schiebenden Menge nicht unterzugehen. 

Schweigsamer Wolf

Von der ersten Sekunde an hatte Sykes das Publikum fest im Griff: Ausgebreitete Arme wie ein Prophet und die Fans formierten eine Wall of Death, bildeten Circle Pits, die die anderen (unfreiwillig) zusammenrücken ließen. Abgesehen vom obligatorischen „I fucking love you!“ nach dem vorletzten Song „True Friends“ hielt sich der eigentlich nicht so wortkarge Sykes zurück. Mit dem falschen Fuß aufgestanden? Fehlender Elan des Frontmannes wurde von der Euphorie der Fans ausgeglichen: Nicht selten sangen sie während Songs wie „Doomed“ oder „Follow You“ lauter als Sykes. 

Illuminating

Beeindruckend – und für das über die Jahre aufgebaute Stadion-Bewusstsein der Band sprechend – wirkten die Illuminationen auf der Bühne: riesige Kuben, auf denen die Band thronte, die mal weiß, mal petrol strahlten, passend zur Videoleinwand, die jeden Song visualisierte: Fliegende Messer bei „True Friends“, eine Lawine bei „Avalanche“. 

Am Ende des Abends blieben dennoch der Eindruck, dass die Band sich in Bochum eine kleine Pause im vollen Tourkalender gegönnt hat, diverse blaue Flecken an den Armen der Redakteurin sowie ein kratziger Hals vom Mitschreien. 

:Andrea Lorenz

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