Während die großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig vor allem die Anzugtragenden aus den Verlagen und ihr Publikum anlocken, hatte die 1. Internationale Autorenmesse in Frankfurt vor allem (angehende) Autoren und Autorinnen im Blick. In lockerer Atmosphäre trug die Veranstaltung am vergangenen Samstag damit einem sich verändernden Buchmarkt Rechnung.
„Jahrhundertealte Strukturen lassen sich nicht von jetzt auf gleich aufbrechen“, erzählte Jördis Schulz von der E-Book-Allianz Tolino. Aber in Zukunft, in voraussichtlich zwei Jahren, werde man sehen, wie man auch self publisher sicher in den Buchhandel kriege. Für Vorschläge sei man offen. Die Vorträge eröffneten einen regen Austausch.

Rund 50 Veranstaltungen füllten die Hörsäle. Hier las Autorin Rikje Bettig aus ihrem Thriller, dort motivierte Buchcoachin Isabella Kortz Schreibende dazu, die Welt mit ihrem Buch zu verändern, woanders präsentierte die AutorInnenschule Schreibhain Kreativtechniken. Aber immer wieder ging es um das Thema: Wie vermarkte ich mein im Selbstverlag publiziertes Buch? Online oder Print? Welche Kanäle sollte ich nutzen? Ist ein Verlag nicht vielleicht doch besser?
Wenn AutorInnen zu VerlegerInnen werden
Das Hauptaugenmerk des AutorInnentages lag definitiv auf den neuen Vertriebs- und Produktionswegen. Dazu gehört, anders als beim „klassischen“ Publizieren im Verlag, eine gewisse Risikobereitschaft. Also ein KundInnenkreis, den auch der Hauptsponsor, die Gründeragentur Unternehmen Erfolg, ansprechen will. Als Verkaufsveranstaltung kam die Messe dennoch nicht rüber: Neobooks-Referentin Verena Vogt hat die Produktvorstellung ihrer Firma während ihres Vortrags zugunsten einer Diskussion übersprungen.
Da der Self-Publisher-Markt immer größer wird, verspricht die Zukunft der Messe viel. Dann bedeutet das „international“ im Namen vielleicht auch nicht mehr nur Deutschland, Österreich und Schweiz.
:Marek Firlej
0 comments