Bild: Dave Davis: Ein häufiger und gern gesehener Comedian im KulturCafé. , Campus Comedy Flash: Viele Lacher und wenige Stereotype Foto: alx

Beim sechsten Campus Comedy Flash war das KulturCafé wieder bis zum Rand gefüllt. Schon kurz nach dem Beginn des Vorverkaufs waren wie beim vorherigen Mal alle Karten schnell verkauft. Ein Abend der kulturellen Differenzen, vor allem aber der Gemeinsamkeiten.

Mit Humor und sozialkritischen Themen startete Moderator Benaissa in den Abend und kritisiert die Effekte der Flüchtlingskrise, von denen auch er betroffen sei. Gerade ältere Menschen sagten ihm nun wieder häufiger, dass er ja gutes Deutsch spreche. Dabei ­bliebe ihm, wie bei einer ICE-Fahrt, nichts anderes übrig, als dies provokant zu karikieren: „Sie sprechen nach zwei Tagen schon so gut Deutsch, mein Sohn? Wo haben Sie das so schnell gelernt? – Auf der Balkanroute hatten die so ein Lexikon!“ Angst vor kulturellen Unterschieden sei allerdings nicht nur Deutschen vorbehalten, sondern sei für jeden gleich; sie baue sich allerdings erst durch das nötige Kennenlernen ab. 

Unterstützung bekam Benaissa unterdessen von seinen KollegInnen Ill Young Kim, Dave Davis und Lena Liebkind, die von ähnlichen Erlebnissen erzählten, welche offenlegten, dass nicht jeder Stereotyp Wahrheit birgt.

:Alexander Schneider

 

Fragen an Mitveranstalter Mohamed Ali Saidi:

Der Campus Flash stellte sich, wie du mit Hinblick auf die Comedians herausstelltest, multikulturell auf. Hat er für dich einen Symbolcharakter?

Definitiv. Veranstaltungen wie der Comedy Flash haben eine Schlüsselfunktion. Wenn du mich fragst, sitzen die Leute – ohne es zu wissen – auf der vermutlich coolsten Fortbildung zum Thema Interkulturalität, die es gibt. 

Wie stehst du zu Stereotypen und Klischees, die Zündstoff für so einige Witze sind?

Ich denke, dass Humor auch ein Instrument ist, um mit Rückschlägen und Enttäuschungen im Leben umzugehen. Lachen hilft ungemein. Zunächst einmal existieren diese Klischees und Stereotype ja unabhängig von den Comedians. Wenn wir es schaffen, gemeinsam darüber und über uns selbst zu lachen, nehmen wir Ressentiments vielleicht ihren Stigmatisierungscharakter.

 

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