Bild: Klassische peruanische Küche: Ana Saenz gart Fisch nicht, sondern denaturiert ihn mittels Zitronensäure., Zu Besuch beim Food Lovers Streetfood-Markt in Bochum – einem Open-Air-Event mit musikalischem Zwischengang Bild: tom
Am vergangenen Wochenende gab es neben der üblichen Feierei im Riff mal wieder Essen von der Straße zu verköstigen. In der deutschen Sprache klingt dies zwar nicht gerade appetitlich, stellt aber einen exponentiell wachsenden Trend dar. Food Lovers-Veranstalter Max Sollmann versucht mit seinem Konzept, „die Vielfalt der weltlichen Esskultur“ aufzuzeigen. 
 
Diese Vielfalt ist auch durchaus wahrnehmbar. Sollmann erklärt, dieses Mal sei „von afrikanisch, über japanisch, indonesisch, vegetarisch, Burger, US BBQ, französisch bis hin zu peruanisch“ alles dabei. Allerdings zog es die BesucherInnen vor allem in Richtung der amerikanischen Barbecue-, Burger- und Sandwichstände. Als Highlight dieser Kategorie ist wahrscheinlich Max Krügers Stand „Big Hug Barbecue“ zu nennen, der mit einem allein schon optisch ansprechendem Smoker daherkam. Neben einem Teller Pulled Pork (24 Stunden geräuchertes Schweinefleisch) samt Baked Beans und Würstchen, gab es auch Spare Ribs inklusive hausgemachter Barbecue-Soße, die laut Service als Basis nicht einmal Ketchup verwende und ebenso keine Zusatzstoffe enthalte. Für 7 Euro kommen FleischliebhaberInnen hier definitiv auf ihre Kosten. 
 
Peruanischer Gaumenschmaus
 
Für jedeN war etwas dabei, ob Süßspeise in Form von gebackenem Eis oder ausgefallenen Donuts, Arancini als Fingerfood aus Italien oder was Schnelles auf die Hand aus der asiatischen Küche. 
 
Besonders hervorzuheben ist aber der kleine Stand von Ana Saenz aus Peru, welcher nicht wie die klassischen, metallen glänzenden, amerikanischen Foodtrucks  mit der äußeren Erscheinung auftrumpft. Dieser besticht eher durch die Präsentation der peruanischen Küche und den daraus resultierenden Bruch mit dem europäischen Gaumenstandard. Maßgeblich dabei ist das Gericht Ceviche, welches rohen, in Limettensaft marinierten und dadurch angegarten Fisch, rote Zwiebeln, Koriander und Chilischoten enthält. Als Topping gibt es Süßkartoffel und gerösteten Mais. Die intensive Schärfe erhalte das Gericht, so Saenz, durch die aus ihrer Heimat stammende Schote Aji, die auch namensgebend für ihre Marke ist.
 
Allround-Entertainment
 
Beim Event beschränkte sich das Multikulturelle nicht nur auf das kulinarische Angebot, sondern wurde auch durch die musikalische Begleitung unterstrichen. So verbreitete beispielsweise die lokale Band Maquina de la alegría um den Bochumer Künstler Max Amareller sommerliche Stimmung und regte, vor allem Kinder, zum Tanzen an.
 
Auf die Frage nach Verbesserungspotenzial antwortete Veranstalter Max Sollmann, er sähe das Event samt Rahmenprogramm, Dekoration und der bunten Mischung bereits als recht gut aufgestellt, wünsche sich aber, bald bei allen Veranstaltungen freien Eintritt bieten zu können. Allerdings erlaubt die einmalige Zahlung von drei Euro Zutritt für den ganzen Tag, man kann also früh kommen und sich abends nochmal den Bauch vollschlagen und das Live-Programm genießen. In den kommenden Wochen werden die Food Lovers in Münster, Attendorn und Essen sein, bevor sie im Juni nach Bochum zurückkehren.
 

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