Bild: Sozialer Spuk: Ghosting geht um. Illustration: lux, Kommentar: Aus den Augen, aus dem Sinn: Wenn das Date zum Ghost wird Sozialer Spuk: Ghosting geht um. Illustration: lux
…zumindest kein angenehmes. „Ghosting“, das ist amerikanisch für: sich ohne Abschied aus dem Leben der anderen Person schleichen. Man macht sich quasi zum Geist, indem man auf Anrufe und Nachrichten nicht mehr reagiert und hofft, dass der/die PartnerIn es irgendwann kapiert. 
 
Neu ist dieses Phänomen bestimmt nicht, auch wenn es sich in letzter Zeit hoher Medienpräsenz erfreut. Im Zeitalter der ständigen Erreichbarkeit gewinnt es allerdings verstärkt an Relevanz. „Telefonnummer vergessen“ war vielleicht früher noch eine plausible Ausrede – mittlerweile aber findet sich (fast) jedeR bei Facebook, Tinder oder zumindest über eine relativ leicht zu merkende Email-Adresse wieder. 
 

Kontakt gekappt?

 
Semesterferien – eigentlich der ideale Zeitpunkt, um Beziehungspflege zu betreiben. Gelegenheit, um Dich jenseits von Vorlesung und Referatsgruppe mit der süßen Studentin zu treffen und die Mensa-Dates endlich in „richtige“ zu verwandeln. Auf der Semesterabschlussparty schien sie ja auch sehr interessiert zu sein… Blöd nur, dass sie schon seit einiger Zeit nicht mehr auf Deine Nachrichten antwortet. Dafür kann es eine einleuchtende Erklärung geben – wahrscheinlicher aber ist, dass Du Opfer des wachsenden Ghosting-Kultes geworden bist.
 

Ent-geistert Euch

 
Wenn sich das Date wie ein Geist aus Deinem Leben schleicht, bleiben meist Fragen zurück: Was war da los? Liegt es an mir? Und: Hat er/sie nicht den Arsch in der Hose, richtig Schluss zu machen? Ob es aber an Feigheit oder Bequemlichkeit liegt, bleibt unklar. Vielleicht war es auch einfach der mentale Wisch nach links: gesehen, beurteilt, abgehakt. 
 
Was nach dem ersten Treffen vielleicht noch angehen mag, ist mit zunehmender Dauer der Beziehung einfach nur noch dreist. Ein einfaches „Sorry, passt doch nicht mit uns“ ist schließlich schmerzfreier (weil schneller) als tage- oder wochenlanges konsequentes Ignorieren. Vor allem lässt es sich danach besser miteinander umgehen, wenn man sich das nächste Mal begegnet – so von Mensch zu Mensch und nicht von Mensch zu abgelegter Sache. 
 
:Stefanie Lux

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