Bild: Android Kotze, Digital-Initiative: Google startet Förderungsprojekt Illustration: ck
Ende April gab der US-Internetriese Google bekannt, dass er in den kommenden Jahren 150 Millionen Euro für die „Förderung von Qualitätsjournalismus mit modernen Technologien“ ausgeben werde. Unter dem Kürzel DNI (Digital News Initiative) werden acht europäische Zeitungen in den Genuss einer üppigen Finanzspritze kommen – darunter befinden sich auch zwei deutsche Medien.
 
Neben der „Zeit“ und „FAZ“ gehören die britischen Zeitungen „Financial Times“ und „The Guardian“ zu den Gründungsmitgliedern der jüngst ins Leben gerufenen Initiative. Auch die französische Finanzzeitung „Les Echos“, die italienische Zeitung „La Stampa“, „El País“ aus Spanien und die niederländische Mediengruppe „NRC Media“ können auf einen baldigen Geldsegen hoffen. Laut Google verfolgt das Unternehmen mit der DNI drei grundsätzliche Ziele. Neben Produktentwicklung und Innovationsförderung soll ein Großteil der Gelder vor allem in die Aus- und Weiterbildung von JournalistInnen fließen. Vorerst soll das Projekt drei Jahre lang laufen.

Ultrastarke Suchmaschine?

Bereits 2013 richtete Google in Frankreich einen 60 Millionen starken Fonds ein, bei dem französische Online-Medienprojekte Fördergelder beantragen können. Ursächlich hierfür waren jedoch weniger gute Absichten – vielmehr ging der finanzielle Schulterschluss aus anhaltenden Rechtsstreitigkeiten zwischen Google und französischen Verlegern hervor. Diese hatten zuvor eine Abgabe für Suchergebnisse gefordert, die Inhalte ihres Online-Angebots enthalten. Daraufhin drohte Google mit der Streichung aller französischen Medien von seinen Trefferlisten, insofern sich die französische Regierung zur Einführung einer solchen Abgabe entschließen würde.
Die 150 Millionen Euro starke Finanzspritze versteht sich als Fortsetzung des französischen Fonds, der aller Voraussicht Ende 2015 ausläuft – nicht nur was seine thematische Ausrichtung anbelangt. Für Google geht es vor allem um anhaltenden Frieden in der Medienlandschaft und die Beseitigung rechtsrelevanter Baustellen.
 
       :Christian Kriegel

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