Bild: Rätselhafte Gestalten in zauberhafter Welt: Das schwarmfinanzierte Spiel „Karmaflow“ dreht sich um Musik. , „Karmaflow“: Die interaktive Metaloper Screenshot: mar

Egal welche Frau mir den Kopf verdreht oder welches Mädchen das Herz mir bricht, es gibt eine Braut, die stets zu mir hält: Die Musik. Obwohl sie mit jedem und jeder tanzt, sie gibt mir doch immer das Gefühl, dass sie nur für mich da ist. Und jetzt stelle ich mir vor, sie verschwindet. Nicht nur fort von mir, sondern aus der Welt. Ich bin in der Welt von „Karmaflow“.

Es ist eine eisige Welt, voller Schnee und Nebel, in der ich mich als Karmakeeper wiederfinde. Kalt und klanglos ist sie, denn sie wurde von der Dissonanz heimgesucht. Ich kann das Karma der Dinge umverteilen, Pflanzen gedeihen und verderben lassen. Und Instrumente erklingen lassen, das hasst die Dissonanz besonders. Musik ist die Waffe, mit der ich dem Dirigenten im Kampf gegen die kehlig grunzende, korrumpierte Muse beistehe. Einem Kampf, ausgefochten mit einem Symphonic-Metal-Lied.

Ich helfe, ich kämpfe, ich puzzle und ich beiße mich durch die hakelige Steuerung und die sinnlosen Hüpfeinlagen. Ich tue es nicht für diese Welt, die hat wenig Charakter, aber dafür zumindest im ersten Level so viel Nebel, wie ich ihn seit „Turok“ nicht mehr gesehen habe. Ich tue es für die Musik, meine geliebte Braut. Und weil ich nicht mehr will, dass die Muse so böse growlt, sondern mich becirct wie seinerzeit sicherlich den Dirigenten. Und ich frage mich: Warum Karma? Warum sammelt man nicht Schwingungen, Wellen, Harmonien?

Hochkarätige Besetzung

„Karmaflow“ ist ein crowd-finanziertes, ambitioniertes PC-Spielprojekt. Eine interaktive Rock-Oper. Mit allem, was dazugehört: namhaften Sängerinnen und Sängern von Epica, Cradle of Filth oder Dragonforce eine epische Geschichte über eine fantastische Welt in Gefahr. Und leider auch mit der typischen Musical-Krankheit: Unterhaltungen in scheinbar beliebig in Höhe und Länge variierenden Satzmelodien. Das macht weder einen guten Dialog noch ein gutes Lied. Aber darüber sehe ich hinweg. Genauso wie über die vielen anderen kleinen „Das hätte man eine Ecke besser machen können“. Denn so ein schönes Spiel über die Macht der Musik habe ich seit „Loom“ (1990) nicht mehr gesehen. Ja, ich lasse mich auch bei meinen Spielentscheidungen von der Musik leiten. Denn ich liebe die Musik. Und darum mag ich „Karmaflow“.

:Marek Firlej

:bszinfo

„Karmaflow – The Rock Opera Videogame“

Bisher ist der erste Akt erschienen; wer den bei Steam kauft, bekommt den zweiten bei Erscheinen (voraussichtlich im April) gratis dazu.

Erhältlich für PC über Steam: 14,99 Euro

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