Bild: Dortmund: Das U bekundet Presse- und Meinungsfreiheit. , Deutsch-französische Freundschaft: Solidarität von NRW bis nach Berlin Grafik:alx

Nach dem Anschlag vom 7. Januar auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo rücken nicht nur die PariserInnen und Staatsleute Europas näher aneinander, um ihre Solidarität zu bekunden, sondern auch BürgerInnen Europas und sogar Gebäude. Essen, Köln, Düsseldorf, Aachen und Dortmund setzten ein Zeichen, welches das Mitgefühl greifbar macht und offenbart, dass die französisch-deutsche Freundschaft gelebt wird.

Infolge des Anschlags auf die Redaktion von Charlie Hebdo und die Verfolgungsjagd, die weitere Tote forderte, solidarisiert sich neben anderen Staaten auch Deutschland mit den Betroffenen. Das „Dortmunder U“ verkündet bereits seit Donnerstag mit seinen Projektoren „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“) und offenbart so das Mitgefühl der Menschen im Ruhrpott sowie in ganz NRW.

Für das U ist es nicht ungewöhnlich, dass es seine Meinung kundtut – so schreibt es zum Beispiel während Nazi-Demos „Ich, der Turm, fand Nazis schon damals voll uncool.“ Ergänzt wird die solidarische Projektion von der in Dortmund ansässigen Auslandsgesellschaft, die bis Sonntag, den 1. Februar, eine Kondolenztafel aufgestellt hat, auf der sich jedeR mit seinen Worten solidarisieren kann.

In Bochum lud die Initiative „Bochum gegen Fanatismus und Gewalt“ neben der Glocke am Rathaus zu einer stillen Mahnwache ein und in Remscheid tat dies der Oberbürgermeister mit einem Schweigegedenken auf der Rathaustreppe. Der Kölner Dom wurde während einer spontanen Demo im Gegensatz zu den Pegida-Protesten hell beleuchtet und die Aachener Statue von Karl dem Großen mit einem Schild (Je suis Charlie) behangen, das die Betroffenheit im Westen NRWs symbolisiert. Neben diesen Städten sendeten auch Washington, London, Berlin sowie Amsterdam ein freundschaftliches Signal nach Paris und dadurch auch ein Bekenntnis für die Freiheit der Presse.

Reaktion von Muslimen in Deutschland

Der in NRW ansässige Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) startete am 10. Januar einen Aufruf an die MuslimInnen aus Verbänden, Zivilgesellschaft und Politik, sich am Dienstag (13. Januar, Brandenburger Tor) dieser Woche zu einer Mahnwache zusammenzufinden. Diese werde unter dem Titel „Zusammen Stehen – Gesicht Zeigen“ verdeutlichen, dass die Muslime in Deutschland „die niederträchtigen Terroranschläge in Frankreich auf das Schärfste verurteilen“ und dass sie für ein weltoffenes, tolerantes Deutschland mit Meinungs- und Religionsfreiheit einstehen.

Darüber hinaus bezieht der ZMD weiter Stellung und führt seine Haltung zu den Geschehnissen in Paris aus: „Wir trauern mit Euch und den Familien der Opfer! Es gibt im Islam keine Rechtfertigung für solche Taten. Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft. Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Schmutz gezogen. Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft von Extremisten, die nur das Ziel haben, Hass und Zwietracht zu stiften, auseinandergerissen wird.“

:Alexander Schneider
 

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